@Wolfes:
Na ja, in den Medien/TV sah man Luftbilder. Die meisten Leien erkennen aber nicht mal ob die mit Hubschrauber, Luftschiff oder Copter aufgenommen wurden.
Wer Luftbilder wollte, von seinem Werksgelände oder Villa, wendete sich an einen Profi und zahlt es auch, Luftbilder vom Reihenhäuschen waren eher unüblich oder wurden von Klinkenputzer-Unternehmen in den 90ern an der Haustüre angeboten, die zuvor mit dem Hubschrauber Städteweise Strassenzüge abgeflogen haben. Pro Abzug 100DM. So ein Foto hängt bei meinen Eltern, hatte mich damals (obwohl auch schon Ü30) total fasziniert. Solche Luftbilder kannte man ja nur aus der Schwarzwaldklinik, Dallas oder Welkriegwochenschau in SW.
Drohnen und deren Bilder in den Reportagen wurden dann im 2. Golfkrieg bekannt, in Science Fiction überwachten sie dann auch den Helden in seinem Häuschen.
Dann, vor weniger als 8 Jahren verbreiteten sich im Web die ersten Bilder der Selbstbaugemeinde aus. Der Einstieg in den Modellbau war, obwohl von mir immer mal sehnsüchtig beobachtet, aus vielerlei Gründen nie ein Thema. Mit der AR-Drohne 1 gab es dann für diejenigen mit grossem Taschengeld den ersten brauchbaren RTF den jeder mit nem iPhone steuern konnte. Der Mehrheit der breiten Masse fielen die seltenen Dinger aber noch nicht auf. Ich kannte das Ding auch nur aus den HeiseNews oder der c't, aber in der nicht IT-affinen Verwandtschaft waren die Dinger noch kein Thema.
Mitlerweile, ich war bereits Tabletbesitzer kamen die ersten AR-Drohne 2.0 in den Saturn und MMs heraus: Modellflug, Luftbilder, kein zusätzliches Equipment notwendg und bezahlbar, ich bestellte eine und begann mich bis zur Auslieferung in Foren umzusehen (bekam dann auch die Gesetze und Versicherungspflicht mit) So sahen dann die Nachbarn öfters das erste komische Ding in er Luft. Bis zu diesem Zeitpunkt flog nur sommers 1x im Monat ein Pilot einen Heli im Park, mit 1 oder 2 Akkus.
Dank der jetzt öffentlich bekannten Werbung im Saturn-Prospekt, der in jedem Briefkasten landete, für die Dinger wurde auch in der nichtfliegenden breiten Masse bekannt, dass da eine Kamera dran ist. Trotzdem waren die wenigen AR-Drohnen und echten Modellbauern noch kein Thema, deren nahes Umfeld war je bereits durch den direkten Kontakt mit dem "Verrückten" von nebenan gut über die Harmlosigkeit im Bilde.
Aber kurz nach der ARD2 fanden sich plötzlich überall, Toy's'arUs, Karstadt, etc. Hubsans, Kamera-Flieger, im ADAC-Heft pries Pearl Helis mit Kamera für 99€ an. In vielen Gärten flogen plötzlich solche Dinger. Und das, wenn man sich eigentlich unbeobachtet fühlte. Dank der Militärdrohnenberichte und Spionagefiktionen wusste jeder dass man überwacht werden kann. Dank ADAC-Anzeige wusste jetzt jeder, dass die Dinger von jedem gekauft werden können. Somit waren die ersten Anzeigen bei der Polizei und dann die Medienberichte über BigBrother im Nachbargarten vorhersehbar.
Fliegende Händler auf dem vergangenen Weihnachts und Ostermarkt die "für 70€ sofort einsatzbereite unkaputtbare Drohnen mit Kamera zum in Nachbars Garten schauen" anpriesen, taten ihr übrigs.
Während aber die ersten die ihre RTF AR oder Hubsan bewusst kauften sich noch um Hintergrundinformationen bemüht.. Die Spielzeugladen und Weihnachtsmarkt-Spontankäufer sind jedoch nie mit Informationen über Gesetze, Luftfahrtvorschriften etc. in Berührung gekommen. Der Flieger ist für die Kinder oder den eigenen Freizeitspass, während man auf das Durchglühen der Grillkohle wartet. Für den Fall der Fälle hat man eine Familienhaftpflicht die auch Spielzeug abdeckt - da haben ja oft nicht mal die Makler eine Ahnung.
Und heute haben wir einen Wildwuchs von ahnungslosen RTF-Billigfliegern, und durch Medien falsch informierten Bürgern die die Panik beim Anblick eines Koptern bekommen. Mit jedem neuen "ach da leg ich noch den Flieger in den Einkaufwagen", jedem Zeitungsbericht "Drohne auf Balkondach abgestürzt" und "Dohne von Terror-Iran in Israel abgeschossen" steigt die Paranoia in der Bevölkerung mehr.
ir können nur eines machen, wann immer möglich unser Hobby von der schönen Seite zeigen. Verwandten und deren Nachbarn Bilder von Oma klein Häuschen schenken, Freunden und Kollegen schöne Aufnahmen des Dorfes zeigen, beim Fliegen im Park Interessierten die mit "ist da ne Kamera drinn" auf einem zukommen mal einen Blick durch die Brille gönnen. Und wenn jemand mit "das ist hier veboten" kommt, versuchen anhand einer Liste mit Paragraphen und dem mitgeführten Versicherungsnschweis diesen vom Gegenteil zu überzeugen, sndernfalls einpacken und wo anders fliegen.
Nur durch einer möglichst breit gestreuten Masse von Menschen, so dass jeder jemanden kennt, der im Falle des Themata Drohne sagen kann "ich kenne jemanden, die tun nichts, die wollen nur spielen", kann man der medialen Panikmache entgegenwirken.
end of text