Ein schöner Umbau! Auch die Ablage und das Handstück gefallen mehr sehr gut!
Vielen Dank, es freut mich, dass es Anklang findet.
Welche Klinkenbuche hast du genommen ...
Die Klinkenbuchse ist von Lumberg, Modell 1520 02, die
ich bei Reichelt gekauft habe, aber ich denke, dass man die auch bei anderen Lieferanten finden kann.
Diese Klinkenbuchse hat den Vorteil, dass der Schraubeinsatz mit den Kontakten aus Kunststoff ist und daher die äußere Metallhülse von Haus aus keine elektrische Funktion hat.
... und wie hast du die Buchse in welcher die Lötspitze gesteckt wird im Rohr befestigt?
Mensch, hast du ein Glück, dass ich viele Fotos gemacht und aufgehoben habe...
Ich beschreibe mal, wie ich chronologisch vorgegangen bin:
Zuerst habe ich die Lumberg-Klinkenbuchse lose in mein Griffelrohr hineingesteckt und mir fiel auf, dass die Buchse recht lose im Rohr herumwackelt.
Daher habe ich Stückchen sehr dünnes Alu-Blech (müssen 0.2mm oder 0.15mm Dicke gewesen sein) um die Buchse gewickelt, damit sie sauber zentriert sitzt und auch einigermaßen stramm:
Das Bohrloch musst du dir an dieser Stelle erst noch einmal wegdenken, das kam erst später!
Jetzt wollte ich gerne im Griffelrohr ein Gegenlager haben, an das die Buchse gedrückt wird, wenn man eine Lötspitze einsteckt.
Dazu habe ich ein kurzes Stück Alu-Rohr (ca. 15mm Länge, 10mm außen, 8mm innen) mit einer Rundfeile so angepasst, dass die oben auf dem Foto am Ende erkennbare Stufe satt in das Rohrstück rutscht.
Dieses kurze Rohrstück sitzt mit der Stirnseite an der Riffelung, die Stufe reicht in das Rohrstück hinein.
So wollte ich einen sicheren und zentrierten Sitz erreichen.
Leider habe ich kein Foto davon im ausgebauten Zustand...
Dann habe ich dieses Rohrstück mit Hilfe der Lumberg-Klinkenbuchse und einer eingesteckten Lötspitze genau in die richtige Tiefe eingeschoben und dort von der Rückseite aus eingeklebt (UHU Endfest 300):
Somit hatte ich ein stabiles Gegenlager und dennoch konnte ich problemlos weiterhin Kabel durchstecken.
Nach dem Aushärten habe ich dann die Lumberg-Klinkenbuchse OHNE den Kontakte-Schraubeinsatz bis zum Anschlag wieder in den Griffel geschoben und fixiert.
Danach habe ich mit einem 2.5mm-Bohrer ein Bohrloch komplett durch das Griffelrohr und die eingeschobene Klinkenbuchsenhülse hindurch gebohrt, und zwar bei 33mm, von der Vorderkante des Griffels aus gemessen.
Dann habe ich dort ein M3-Gewinde durch beide Teile hindurch hineingeschnitten.
Hinterher wieder auseinander gezogen sieht das dann so aus (hier später wieder mit dem Kontakte-Schraubeinsatz und ein wenig beigefeilt):
Im zusammengebauten Zustand wird die Lumberg-Klinkenbuchse durch eine M3-Madenschraube fixiert:
Die M3-Madenschraube verhindert, dass die Klinkenbuchse von der Lötspitze beim Wechsel mit herausgezogen wird, beim Einstecken der Lötspitze nimmt das eingeklebte Gegenlager den Druck auf.
Da die Frage vielleicht nahe liegt:
Das Griffelrohr ist normalerweise vollständig eloxiert. Ich habe die vordere Hälfte mit Klebeband abgeklebt und die hintere Hälfte für einige Sekunden in konzentrierte Natronlauge (in Wasser aufgelöster
handelsüblicher Rohrreiniger) getaucht (Schutzhandschuhe und Schutzbrille!).
Die Eloxierung löst sich sehr schnell auf und das blanke Alu habe ich dann noch mit
geeigneter Metallpolitur auf Hochglanz poliert, aber das Polieren kann man auch lassen.
Zum Abschluss habe ich dann noch die vordere Hälfte des Griffels mit einem Stück transparentem Polyolefin-Schrumpfschlauch überzogen.
Solcher Polyolefin-Schrumpfschlauch ist schön dick und fühlt sich etwas "gummiartig" und damit angenehm rutschfest an:
Und wozu so ein großer Aufwand?
Ich wollte das ganze Konstrukt so gestalten, dass ich alles jederzeit demontieren/reparieren kann und habe deshalb nur dort etwas geklebt, wo es die Demontage im Falle einer eventuellen Reparatur nicht behindert.
Wie schon erwähnt hat die Hülse der Lumberg-Klinkenbuchse von Haus aus keine elektrische Funktion. Dennoch sitzt sie bei meiner Konstruktion ausreichend stramm und elektrisch verbunden im Griffelrohr und sie ist aus (vernickeltem) Messing.
Dies habe ich mir zu Nutze gemacht und habe die Standby-Leitung einfach am hinteren Ende der Klinkenbuchsen-Hülse angelötet.
Eine Sache kann u.U. noch nötig sein!
Je nach Umsetzung im Detail muss man eventuell die vordere Innenseite des Griffels noch elektrisch isolieren (Tesafilm, Kaptonband etc.), weil es sonst passieren kann, dass der Lötkolben im "Dauer-Standby" bleibt (ungewollter Kontakt Lötspitzenaußenhülse mit Griffelinnenseite):
Ersatzweise kann man natürlich auch einfach einen Streifen Tesafilm um die "Gegenseite", die Außenhülse einer Lötspitze, kleben, das geht genauso.
Sorry für den vielen Text, ich hoffe er beantwortet alle Fragen.
Falls nicht bitte gerne einfach nachhaken!