Besoffener ins Grundstück gerast, Versicherungsärger, bitte um Tipps

LazarusLong

Kaiser, Imperator, Gott
#22
Danke für Infos und Interesse...

Die Versicherung bekommt das eigentl. Gutachten ihres Gutachters erst in drei Wochen. Warum auch immer; spielen wohl auf Zeit. Und bis die das nicht haben und ne Ansage machen, kann ich nicht viel tun.
Hab denen aber telefonisch klar gemacht, dass sie noch gut was drauflegen müssen, sonst Anwalt, etc.
Dokumentiert ist der Schaden sehr gut. Von allen Seiten und von oben mit dem Kopter.

Ansonsten hab ich mich jetzt dran gemacht, den Schaden selbst zu beheben.
Schlichtweg, weil`s sonst wohl noch Monate dauert (Jahreszeit + Verfügbarkeit der Handwerker).
Meiner Mutter bekommt die Situation wie gesagt nicht gut. Und meine Praxis ist auch in dem Haus.

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie schwierig es ist Steine zu finden, die von Farbe und Größe her auch nur halbwegs zu einer über 40 Jahre alten Mauer passen.
Die letzten Tage hab ich vor allem mit der Suche nach Steinen und Bepflanzung verbracht. Heute Mittag kommt ein Bekannter mit seinem Minibagger. Dann werd ich Morgen wohl mit mauern anfangen.

Zu eurer Erbauung, Information und Unterhaltung noch zum Unfall:
Der Wagen ist an der Grundstücksmauer abgehoben und am Grundstück entlang geflogen (wobei er einiges umgemäht hat) und kam dann nach insgesamt ca 25m auf einem Stromverteilerkasten runter. Stand also nicht im Garten, sondern schon aussserhalb des Grundstücks auf Wiese/Gehweg.
Es hat gerade mal gut 20 min gedauert, bis der Wagen abtransportiert war und ein ganzer Trupp Jungbauern dabei war die Strasse von Trümmern und Fahrzeugteilen zu reinigen.
Er kam wohl grade von einem Sauffest und die anderen Gäste hatten`s nicht weit zum Unfallort.

Der Wagen war ein Golf, glaub IV. Völlig zerstört natürlich, aber dem Fahrer ist fast nix passiert. Im Bereich passive Fahrzeugsicherheit hat sich schon was getan..
War auch gut Benzin auf der Strasse. Zum Glück hat`s nicht gefunkt mit dem Verteilerkasten.
Das ganze Dorf hatte übrigens keine Strom mehr (außer uns!)

Deshalb kam dann auch ein Techniker um nach dem Verteilerkasten zu schauen. Und weil die zwei verbliebenen, Strasse kehrenden Jungbauern sowie der Vater des Unfallverursachers nicht mit dessen Namen rausrückten, rief der Techniker die Polizei.
Dem ging`s wohl nur um die Haftung und der hätte wohl nicht die Polizei gerufen, wenn die einfach gesagt hätten, wer`s war. Selten dumm angestellt. Mein Mitgefühl hält sich aber in Grenzen.

Die Polizisten fanden dann auch den Wagen beim Unfallverursacher zuhause vor, ihn aber nicht.
Das er im Vollsuff war weiß ich nicht sicher, ergibt sich aber fast zwingend aus folgenden Tatsachen: Er war auf einem Sauffest, beging Fahrerflucht, und ausserdem war die Strasse von der er abkam gerade, eben und trocken.
Die Staatsanwaltschaft wird das wohl ähnlich sehen.
 

kl_Haribo

ergebener Benutzer
#23
Wie du schon sagtest: die Versicherung tut ihr möglichstes, die auf dem Schaden sitzen zu lassen. Konsultiere lieber einen Anwalt, und Prüfe mal, ob du auch noch die Zeit, wo nichts passiert, geltend machen kannst. Evtl lässt sich dadurch einiges beschleunigen.
 
#24
Ich glaube wirklich, dass du die Sache völlig falsch anpackst.
Würde ich auch meinen.....die spielen mit dir und je länger alles dauert, desto schwieriger ist es etwas nachzuweisen, sich zu erinnern etc. Vielleicht solltest du die Versicherungsgesellschaft gleich mit an den Pranger stellen. Profis lösen das in Stunden....Betrüger benötigen dafür Wochen......das wäre Kontrawerbung für die Versicherung. Beweise hast du ja genug.
 
#25
Einen Tipp hätte ich da noch.
Wenn es sich bei deinem Wohnort um ein kleineres Dorf handelt, würde ich mir den Rechtsbeistand evtl. nicht im Ort selbst suchen, sondern etwas außerhalb.
Also von jemandem, der definitiv keine familiären Bande oder Freundschaftsverhältnisse zu dem Unfallverursacher pflegt.
Dir noch viel Glück für ein gutes Ende.

P.S.: Selbst Hand anlegen würde ich, bevor die Schadensersatzhöhe nicht klar zu Deinen Gunsten geregelt ist auf keinen Fall.
 
#26
Der Vater wiederholte gebetsmühlenartig: „Die Versicherung zahlt alles, die Versicherung zahlt alles,..." Äh ja,...
Da sollten bereits die ersten Alarmglocken läuten.....
Wenn der Vater eine eigene Versicherungsagentur hätte, wäre das Geplapper vielleicht noch ernst zu nehmen. Im Prinzip fängt die Hinhaltetaktik schon hier an. Vielleicht kann man ja ein paar FPVler aus der Umgebung zusammentrommeln und des Nachts mit brennenden Fackeln und Mistgabeln einen Besuch abstatten?
 
#27
Ich würde auch unbedingt Profis einschalten und das so schnell wie möglich. Je länger das dauert, umso weniger bekommst du nachher.

Ein guter Freund von mir hat sein Auto auf dem Weg zur Arbeit in Graben gesetzt, da die Straße aufgrund landwirtschaftlichen Betriebes total verschlammt war. Dazu kam dann noch strömender Regen und naja den Rest kann man sich denken. Das Auto war Totalschaden. Normalerweise wäre das die Schuld des Fahrers gewesen, jedoch war die Verschmutzung(hinter einer Kurve) nicht wie üblich als verdreckt mit Schildern gekennzeichnet. Mit Anwalt hat man versucht sich zu einigen. Erst kam ein Angebot von 5000€, das geringer war als der Zeitwert des Wagens. Damit wollte sich mein Freund aber nicht zufrieden geben und schlussendlich nach 2 Jahren Verfahren hat er gar nichts bekommen.
Ich würde da wirklich höllisch aufpassen. So schnell wie möglich alles in die Wege leiten. Die Schuldfrage ist in diesem Fall meiner Meinung nach eindeutig.

Mal ganz davon abgesehen, dass ich mich als Verursacher in Grund und Boden schämen würde. Mein Vater hätte mich damals eigenhändig zu dir gezerrt, damit ich mich dafür entschuldige. Dazu gekommen wären sicher noch Arbeitsstunden in deinem Garten. Das die Versicherung bzw. der Verursacher den Schaden übernimmt sollte doch wohl selbstverständlich sein, da dann noch Kosten drücken zu wollen finde ich einfach nur noch frech. Das ist eine Frage von Anstand. ICH könnte an Stelle des Verursachers nicht mehr ruhig schlafen.

Gruß
 

kl_Haribo

ergebener Benutzer
#28
vielleicht kann man nochmal mit dem Vater des verursachers reden. Dörflich tut man sowas ja eigentlich, oder?
Vieleicht solte er ja auch wissen, dass die Versicherung nicht wirklich zahlen will.
Evtl isses so möglich, bei der Versicherung Druck von 2 Fronten zu etablieren?
 

Rangarid

Erfahrener Benutzer
#29
Deshalb kam dann auch ein Techniker um nach dem Verteilerkasten zu schauen. Und weil die zwei verbliebenen, Strasse kehrenden Jungbauern sowie der Vater des Unfallverursachers nicht mit dessen Namen rausrückten, rief der Techniker die Polizei.
Dem ging`s wohl nur um die Haftung und der hätte wohl nicht die Polizei gerufen, wenn die einfach gesagt hätten, wer`s war. Selten dumm angestellt. Mein Mitgefühl hält sich aber in Grenzen.
Hast du nicht die Polizei gerufen? Die wären doch sicherlich innerhalb von 10 Minuten da gewesen und hätten gesehen, dass die da anfangen zu vertuschen...
 

Olli81

Offizieller GoPro-Händler
Händler
#30
Oh Mann oh Mann,

da wird einem ja beim Lesen ganz anders...

Wie bereits mehrfach geschrieben, kannst Du Dir auf Kosten der gegnerischen Versicherung einen Anwalt nehmen, das steht Dir als Geschädigtem in einem Haftpflichtschaden definitiv zu..

Alles andere spielt nur der gegnerischen Versicherung in die Hände..

Ich hoffe doch, das Du Strafanzeige gestellt hast??
 

borg1

Erfahrener Benutzer
#31
Achtung! Deine Eigenarbeit, Mauern, passende Steine suchen, etc. Wenn Du Pech hast, bekommste dafür nen Feuchten. Passende Steine nach zig Tagen Suche vielleich ohne Rechnung gefunden, Deine "unfachmännische" Eigenleistung wird dann runtergerechnet nach dem Motto "für die 3qm benötigt man 3 Stunden, als Stundenlohn für unqualifiziert werden 7 € angesetzt und die 50 Steine pro Stück 1€" wären dann 71€ + ein paar Sträucher. Und schon darfst DANKE DANKE DANKE für die groooossszüüüügigen 3900€ sagen. Und das für zig Tage Buckelarbeit die du lieber mit Kopterfliegen verbracht hättest.
Eine Rechnung vom Fachmann wäre da besser - und dann müsste der die farblich passenden Steine suchen (der lässt sich das bezahlen!), bzw. wenn keine auffindbar sind die ganze Mauer erneuern.
Lass dich nicht von der quengelnden Mutter "Ach wie das aussieht, mein Herz, und der Liguster hatte Opa vor 30 Jahren gepflanzt" unter Druck setzen.
Wenn du jetzt im Winter mauerst und sich im Sommer Risse bilden hast Du Pech gehabt. Dann lieber bis März ein Loch, ne gesalzene Rechnung vom Maurer und vom Gärtner - der erst im Frühjahr pflanzt und dann Garantie auf die Mauer und Büsche - zahlt alles die Versicherung.
.
 
#32
Wenn du jetzt im Winter mauerst und sich im Sommer Risse bilden hast Du Pech gehabt. Dann lieber bis März ein Loch, ne gesalzene Rechnung vom Maurer und vom Gärtner - der erst im Frühjahr pflanzt und dann Garantie auf die Mauer und Büsche - zahlt alles die Versicherung.
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Stimmt....Als ich noch in der Baubranche war, mussten wir sehr auf die Witterung und die Jahreszeit achten. Ein Stück weg von mir, gibts ein Quartier wo praktisch jedes Haus schon Schimmel unter dem Dachgiebel hat, da nichts schnell genug gehen konnte und nass weitergebaut wurde. Das hatte ein selbsternannter Architekt (leider kein geschützter Titel bei uns) zu verantworten. Leider kann sich bei uns jeder drittklassige Bauzeichner Architekt nennen.
Man könnte als provisorischen Sichtschutz ein paar Schalungstafeln benutzen.
 

borg1

Erfahrener Benutzer
#33
Die Macht der Mutter!
Wenn sie abends die Fensterläden schliesst, lässt der Blick zum Gartenzaun sie wieder gut schlafen.
Was für eine Praxis hast Du, Lazarus?
Den Stundensatz den Du als Arzt, Krankengymnast, Steuerberater, Horoskopersteller Deinen Klienten in Rechnung stellst, wirst Du fürs Baumärkte aufsuchen, Anhänger beim Autovermieter holen, Mauersteine suchen, nach Hause transportieren, stapeln, zu Baumschulen fahren, Sträucher aussuchen, heimfahren, Zement kaufen, Anhänger zurückbringen, Mauern und Pflanzen nicht bekommen. Solltest Du, weil Dir vom Mauern der Rücken weh tut, ein paar Klienten ausfallen lassen oder verschieben müssen, bekommst Du auch keine Entschädigung.
Eine Entschädigung für entgangene Flugmöglichkeiten, nicht erhaltene Bastelfreuden am Kopter, da Du mit der Mauer beschäftigt warst, bekommst Du von der Versicherung auch nicht. Schon gar nicht, wenn die Mauer im nächsten Supersommer die ersten Risse bekommt und Du einen Teil abtragen und nochmals mauern musst. - bei bestem Flugwetter.
Ob das der Seelenfrieden der Mutter wert war? Die Versicherung des Verursachers freut sich auf jeden Fall ob der niedrigen Regulierungskosten und der künftigen Mehreinnahmen, denn der Freiheitsrabatt des Unfallverursachers ist in jedem Fall futsch.
Wir alle sind neugierig, was es Neues bei Dir gibt!
 
Zuletzt bearbeitet:

LazarusLong

Kaiser, Imperator, Gott
#34
Yep, war den Seelenfrieden wert.
Da die Temperaturen fast ständig über 5° und nie unter 2° lagen, mach ich mir über die Haltbarkeit der Mauer keine Sorgen.

Umfangreiche Dokumentation sowie Kostenvoranschläge liegen ja vor. Anwältin ist zuversichtlich.

Danke für eure Tipps.
 
FPV1

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