Als jemand , der eine ganze Firma 1996 auf bleifrei umrüsten musste will ich auch mal meinen Senf dazugeben:
Hat man die richtige Ausrüstung, ist bleifrei dem verbleiten vorzuziehen. Wichtig ist eine Temperatur geregelte Lötstation von mindestens 60W besser 80W.
Auch sollte die Temperatur nahe an der Spitze gemessen werden
Dann noch die Frage Welches bleifreie Lötzinn?
Das was man meist bekommt, hat anstatt Blei einen geringen Silberanteil. Funktioniert, aber ist gegenüber machen
Oberflächen recht aggressiv.
Zudem sind die Lötstellen etwas schlechter zu beurteilen, das diese nicht mehr glänzen.
Selber verwende ich das Lötzinn von Balver.
Der größte Vorteil von diesem Zinn ist der, das die Oberfläche genauso glänzt wie bei verbleiten Lot, und so besser beurteilt werden kann.
Zudem ist es weniger aggressiv gegenüber andere Oberflächen.
Praktisch fast alle Industrieleiterplatten in Europa werden mit diesem Zinn verzinnt.
Das es einem beim Löten schlecht wird, liegt am Lösungsmittel. Würde man durch den Bleianteil Schwindelgefühle bekommen, hätte man kaum noch Zeit das hier im Forum zu posten (Oder man würde von Wolke 7 ins Internet gehen)
Ansonsten kann man davon ausgehen, das die meisten bleifreie Lote dem verbleiten sogar leicht überlegen ist. Für hochtemperatur Anwendungen ist es schon sehr lange im Einsatz,
Das für militärische Anwendungen dieses Lot nicht freigegeben ist liegt daran, das für eine Umstellung auf bleifrei
das Lötprofil der Lötanlage geändert werden müsste.
Da jede Änderung bei Baugruppen die für militärischen Zwecke gefertigt werden einen unglaublichen Testaufwand bedeutet, hat man diese aus der Richtlinie herausgenommen.
Es würde einfach zu teuer werden.
Zudem ist der Anteil an militärischen Baugruppen die auf eine normale Mülldeponie kommen verschwindet gering
Für unser Hobby ist das aber nicht wirklich relevant.
Verbleites Zinn hat den Vorteil, das man mit etwas Übung auch mit eine recht "schrottigen" Lötanlage noch etwas halbwegs anständiges hin bekommt
Gruss
Wolfi