Ausgelöst durch tom223866 kam der Wunsch: Mit einem schnellen Flieger in Richtung Alpen fahren, Berghänge herunter heizen und dabei HD-Videos machen. Das ganze aber nicht mit einem gemütlichen Nurflügler wie dem Zeyphr wie man es aus diversen Videos kennt sondern mit einer schnelleren Kiste.
Die erste Idee war als Basis einen Warm/Hotliner wie den Hawk oder den FVK Bandit zu nehmen. Diese Flieger können in der Luft echt viel ab und sind aerodynamisch total klasse. Allerdings kenne ich mich - ich brauche auch am Boden einen robusten Flieger der nicht gleich die Grätsche macht wenn ich ihn mal unsanft lande.
Nach einigen Überlegungen habe ich beschlossen das zu tun was viele hier gemacht haben einen Funjet als Basis zu nehmen. Da ich mit Männerantrieb fliege (5S oder 6S) wird es ein Funjet Ultra - da ist das EPO fester und er hält auch höhere Geschwindigkeiten ohne zusätzliche Verstärkungen aus.
Komponenten:
Motor: Hacker A30-10L 1185kv (hat bereits meinen Zephyr2 zum auseinanderbrechen gebracht und war beim Dogfighter-Einschlag mit 160km/h dabei. Trotzdem ist er nicht tot zu bekommen!)
Regler: Black Mantis 70A
Lipos: Zippy 2200mah 5S 40C , wenn mir der Kittel brennt ein 2200er 6S.
Luftschraube: APC 7x7 bis 7x10
BEC: Turnigy 3A
Servos: TGY-2216MG
Als Antrieb kommt meine im Dogfighter bewährte Kombo aus dem Hacker A30-10L an 5S mit 7x7-7x10er APC Schraube zum Einsatz: Das liegt zwar außerhalb der Spezifikation des Motors aber bisher hat er es ausgehalten. Mit 700W Eingang an 5S und gut 1.2kw an 6S ist der Funjet gut aber noch nicht total übermotorisiert.
Das Setup ist extra so gewählt, dass der Funjet nicht zum kleinen Schreihals mutiert: Die 7er Schraube dreht an 5S mit rund 17TSD rpm noch im akustisch akzeptablen Bereich. Weiterhin werde ich den Motor in Rückspantmontage anbringen und damit den Abstand vom Prop zur Endleiste vergrößern. Davon erhoffe ich mir einen relativ leisen Flieger bei dem es den Bergsteiger nicht gleich ins Seil haut wenn ich mal versehentlich über seine Kletterroute düse,
Geplante FPV-Komponenten:
Autopilot/OSD: FY31AP + Hornet OSD
FPV- und HD-Cam: Horyzon HD v3
Sender: 5.8Ghz, entweder Iftrontech oder ImmersionRC
Anntenne: CL von rabe2000
RC-Empfänger: FrSky D6FR
Als Gesamtgewicht denke ich so an 1.1-1.2kg.
Tag 17.01.13
Der Flieger ist noch nicht da, dafür konnte ich schon vorbereitende Arbeiten erledigen:
In letzter Zeit hatte ich viel mit Failsafes zu kämpfen. Das kommt beim Sturzflug durch Schluchten aber eher schlecht. Deshalb habe ich mir in meine Futaba FF10 ein FrSky-Hackmodul "DHT" sowie das FrSky-Telemetriedisplay eingebaut. Dazu kam ein Umschalter für 2 Kanäle von Pollin:
Mit dem Schalter kann ich VCC und PPM zwischen den beiden Modulen (FrSky und FASST) umschalten: Somit ist immer nur eines aktiv und sie können sich nicht gegenseitig stören. Das Umschalten geht sogar im laufenden Betrieb. Das FrSky-Modul hat eine separate Antennebuchse bekommen. Weiterhin habe ich das Telemetriedisplay nach Vorbild von heckmic auf dem Modulschacht verbaut.
Von FrSky erhoffe ich mir durch die RSSI-Anzeige und die Warnbeeps eine bessere Kontrolle und weniger Kontaktverluste zum Flieger. Mir ist klar dass FrSky - was die Reichweite angeht - FASST nicht groß überlegen sein wird. Allerdings möchte ich unbedingt ein System mit RSSI-Anzeige und den Preis für die Futaba Telemetrielösung möchte ich nicht zahlen.
Nachdem der Sender umgebaut ist warte ich jetzt auf den Funjet sowie die Hoyrzon HD3 - dann sind alle Teile da und es kann "richtig" losgehen.
18.01.13
Der Funjet ist da:
Alles drin:
Dann also frisch ans Werk. Nummer 1 auf der Tagesordnung: Motor anbringen. Er soll in Rückspantmontag montiert werden damit der Prop möglichst weit von der Endleiste entfernt und somit der Flieger möglichst leise ist.
Also erst einmal den Überstand für den Plastik-Motorhalter ab:
Möglichst senkrecht schneiden damit der Sturz nicht leidet ...
Da ist seit kurzem Besitzer einer Fräse bin wollte ich auf Ninjamic machen und mir den Motorspant selbst fräsen. Also in Alibre Design gezeichnet und dann ausgedruckt um es mal anzuhalten:
Nach ein paar Versionen ging es an die Fräse. Als Material habe ich 2mm GFK genommen:
Passt gut:
Die äußeren Löcher sind für CFK-Stäbe gedacht: Diese werden in den Rumpf gebohrt um den Spant gegen das Drehmoment abzustützen. (Diese Löcher habe ich später noch aufgebohrt um 3mm CFK-Stäbe einsetzen zu können)
Vor dem Ankleben des Motorhalters habe ich noch die hintere Abdeckplatte geteilt:
Und dann den Teil an den der Motor kommt mit Seku angeklebt:
Dann EPO und Motorspant noch angeschliffen um Kleber mehr Angriffsfläche zu bieten:
Und dann mit Uhu Por eingeschmiert, kurz zusammen gepresst, 10min lüften lassen und dann angeklebt:
Sitzt schon einmal - hält aber noch nicht so viel aus:
Also CFK-Stäbe in den Akkubohrer eingespannt und dann durch die vorgesehenen Löcher im Motorspant in den Rumpf getrieben (der Stab auf dem Bild ist zu kurz)
Stab wieder raus, in das Loch Seku laufen lassen (mann ist der HK-Seku flüssig - halben Tisch versaut!!), Aktivator drauf und Stab rein. Sah dann so aus:
Dann die Überstände abgeknipst (waren lang da ich mit dem Schrauber nicht richtig dran kam) und nochmals Seku auf die Verbundstelle zum Motorträger gegeben:
Tja und das ist auch schon mein Tageswerk. Ich hoffe der Motorsturz passt halbwegs - sonst kann ich das alles nochmal auseinander pfriemeln
19.01.13
Leider kann das FY31AP kein Summensignal. Deshalb habe ich mir auf die Schnelle noch einen 6-Kanal Empfänger besorgt. Von einer Giantshark-Bestellung hatte ich noch 40cm Dipol-Antennen über:
Also Empfänger ausgepackt und die Dipole dran:
Da ich kräftige Turnigy Digitalservos verwende musste ich die Servoschächte erweitern:
Die Anlenkung habe ich so gemacht wie in der Anleitung vorgesehen: Bis rund 200 km/h sollte sie so keine Probleme machen und viel schneller sollte die Kiste auch nicht werden:
Dann kam ich auf die Idee das FY31AP von Firmware 2.00 auf 2.01 zu aktualisieren. Leider unterstützt Windows 8 den mitgelieferten FTDI nicht. Also: Kabel ab und einen anderen FTDI nehmen:
Neue Kontakte dran crimpen:
Und dann geht es los mit dem Aktualisierungs-Gefummel. Bei mir hat das Update nur funktioniert wenn ich die Spannungsversorgung des FY extern (d.h. nicht über den FTDI) gemacht habe
Danach war dann das Hornet-OSD dran. Daran bin ich fast gescheitert: Laut Upgrade-Anleitung aktualisiert man das Hornet indirekt, indem man es an das FY hängt und auf das FY das Update spielt. Das ging bei mir so gar nicht. Irgendwann hatte ich die Schnauze voll und habe einfach meinen FTDI direkt an den Datenport des Hornets gesteckt - und siehe da, es ging. (VCC vom FTDI auf keinen Fall ans Hornet stecken!)
Beim Testen der Kombo FY/Hornet hatte ich dann ständig eine durchgehend leuchtende rote LED am FY. Laut Anleitung bedeutet das "Gyro defekt". Bei mir ging das weg als ich die Firmware nochmals auf das FY gespielt habe - jetzt funktioniert alles.
Leider hat mich das ganze rumgetue mit dem FY so viel Zeit gekostet dass ich keine Zeit mehr hatte es einzubauen: Am Sonntag sollte ja ein kurzer Non-FPV-Erstflug stattfinden bei dem ich den Schwerpunkt erfliege.
Also schnell die Servoabdeckungen drauf geklebt (es liegt ja schießlich Schnee )
Dann die Flügel angepappt und den Holm in Seku getränkt:
Da ich nicht sicher bin dass ich mit Handstart dauerhaft glücklich sein werde wollte ich einen Schlepphaken einbauen. Weil ich so etwas nicht zu Hause auf Lager habe wollte ich selbst etwas fräsen. Also ran ans CAD und dann aus 2mm GFK ausgefräst:
Die beiden Hakenteile mit Epoxy zusammen kleben:
Grundplatte einkleben:
Und dann die Haken da rein:
Das sollte halten - obwohl mir im Nachhinein aufgefallen ist dass ich die beiden Teile besser hätte miteinander verbinden können (Hakenstücke unterhalb der Deckplatte verkleben). Nun gut ich habe noch viel zu lernen und falls die erste Variante raus bricht probiere ich es mal so
Dann noch Ruderwege eingestellt, Empfänger irgendwie in den Rumpf geschmissen und ein wenig Tape drauf. Jetzt schaut er so aus:
Mit 926g Gewicht ohne FPV ist er noch ein richtiges Leichtgewicht:
Nachher werde ich die Kiste irgendwo um die Ecke mal werfen und verifizieren dass alles passt.
23.01.13
Der erste Flugversuch war (nach Anlaufschwierigkeiten und einmal Flieger kleben) erfolgreich: Die Kiste fliegt. Okay - das ist wenig überraschend Allerdings tue ich mir mit dem Starten noch sehr schwer und brauche da definitiv mehr Übung.
Allerdings hat sich ein gravierender Nachteil des FY31AP-Systems herausgestellt: Der Maximale Querneigungswinkel den das APM im Stabimodus zulässt liegt bei 30°. Mit diesem Neigungswinkel fliegt der Funjet aber Kurven mit mehreren hundert Metern Radius -> das ist so nicht akzeptabel. Leider konnte auch Feiyutech-Support nicht helfen, sinngemäße Aussage "Wir haben den Querneigungswinkel in der aktuellen Firmware stark beschränkt - das ändern wir für dich jetzt nicht ab".
Nun gut - auch andere Mütter haben schöne Töchter. Nach viel hin- und her habe ich einen APM2.5 heraus gekramt der eigentlich für ein anderes Projekt gedacht war. Dort ist der maximale Querneigungswinkel (und noch so manch anderes) einstellbar. Was mich am Ardupilot bisher gestört hat ist das Layout des zugehörigen Minim-OSDs. Allerdings wollte ich dafür noch einmal einen Versuch starten.
Also: Verkabelungsplan für das APM2.5 entworfen:
Dann diese Testverkabelung für das gesamte APM2.5-System mit Airspeed-Sensor zusammen gefrickelt:
Bevor ich das in Betrieb nehmen konnte musste ich allerdings das Minimosd noch auf "Spannungsversorgung ausschließlich über die 5V-Leitung" umlöten: Fix zwei Brücken gelötet:
Und dann den ganzen Schlamassel in Betrieb genommen. Zu meinem Erstauen funktionierte alles auf Anhieb
Dann noch am MinimOSD herum konfiguriert: MinimOSD Extra aufgespielt. Da mich die riesige Schrift genervt hat diese kleinere Schrift hier aufgespielt - jetzt sieht man wieder mehr vom Hintergrund und hat nicht nur OSD-Schrift
Dann noch ein mir genehmes Layout konfiguriert:
Und damit war die Entscheidung gefallen: Ich versuche mich am APM2.5 und lasse das FY links liegen. Mal schauen ob ich das später bereue - die Versuchung im Stabi-Modus mit gescheitem Kurvenradius fliegen zu können und die Verfügbarkeit eines Airspeed-Sensors haben mich einfach zu sehr gelockt
Also rein mit dem APM. Leider ist der Rumpf der Funjets nicht breit genug. Also Anzeichnen:
Und ordentlich raus schneiden:
Passt doch:
Also großen Nachteil des APMs empfinde ich dass der GPS- sowie der USB-Anschluss nicht nach oben sondern seitlich rausgeführt sind. Um meinen USB-Anschluss wieder zugänglich zu machen habe ich ein Loch in den Rumpf geschmolzen. Erst anpeilen:
Nach 3 Versuchen hatte ich die richtige Stelle:
Dann habe ich mit dem Lötkolben in ordentliches Loch geschmolzen, so dass der Stecker durch passt:
Damit kann ich das APM jetzt auch im Flieger aktualisieren. Da ich beim Rumpf verbreitern etwas über das Ziel hinausgeschossen bin passte sogar noch ein Gehäuse um den APM. Allerdings sind dort keine Aussparungen für die Pins zum Minimosd vorgesehen. Also anzeichnen:
Und dann rausdremeln:
Nicht schön aber es passt:
Das war dann mein Tageswerk: Das APM ist mittels Hobbyking Gyro-Pads in den Rumpf eingeklebt.
24.01.13
Heute stand der Einbau des Pitot-Rohrs auf dem Programm. Da ich die Nase für die Kamera frei halten möchte kommt es in den Flügel. Also anzeichnen:
Und dann den Kanal mit einem Lötkolben frei brennen:
Leider habe ich mich mal wieder in einen Schmelzwahn hineingesteigert:
Im Nachhinein würde ich das lieber mit dem Cutter schneiden. Probesitzen:
Da ich viel zu viel Material abgeschmolzen habe musste ein spaltfüllender Kleber her. Also die beiden Schläuche punktuell mit Seku anpinnen damit sie sich nicht heben können:
Und dann Wasser in rein spritzen und den guten PU-Kleber drauf:
Dann nochmals Wasser oben drauf schnippen zum aktivieren. Während der Kleber quoll habe ich schnell den Ausschnitt für das GPS-Modul gemacht:
Nach ca. 2 Stunden war der Kleber fertig gequollen:
Dann mit dem Cutter-Messer auf Profil geschnitten:
Und dann das ganze Gebazel mit Tape abdecken:
Soweit mein Tageswerk.
Ab dem 26.01.13
Jetzt ging es an den Großteil der FPV-Verkabelung. Zuerst habe ich den Attopilot 90A Spannungs- und Stromsensor eingebaut - ziemlich weit hinten im Flieger.
Hinter dem Stromsensor ist der Luftdruck-Sensor zu sehen, zu welchem die Pitotroher-Zuleitungen führen.
Dazu kam dann ein Turnigy 3A BEC ins Heck neben den Regler: Da mein Antrieb ja grenzwertig ist möchte ich es nicht riskieren das Regler-BEC zu benutzen.
Und dann habe ich den Videosender platzier. In einem Test mit 6S hat sich herausgestellt, dass er ziemlich warm wird. Also den Schrumpfschlauch wo möglich abschnitten:
Eine passende Aussparung gefräst (Dremel mit Oberfräsenaufsatz):
Und dann Sender und Antenne von rabe2000 eingebaut:
Allerdings wurde der Sender auch mit dem Schrumpfschlauch-Cutout noch recht warm. Da habe ich mich daran erinnert dass ich ja die Horyzon am 5V-Ausgang des Senders habe. Also umdisponiert und das Horyzon-BEC eingebaut und es an das Turnigy-BEC gehöngt. Der Verkabelungsplan sah dann so aus (Änderung oben: Versorgung der Horyzon)
Also das Horyzon-BEC noch ins Heck geworfen (auf der rechten Seite zu sehen):
Die Elektronik der Cam liegt vorne vor dem Lipo:
Das Gehäuse des Cam-Sensors habe ich entfernt (wer braucht das schon?)
Und dann klassisch in die Kabinenhaube eingelassen:
Dort habe ich das Modul mit Heißkleber befestigt um Rolling-Shutter vorzubeugen:
Der zusätzliche Lufwiederstand dürfte sich in Grenzen halten - bei Gelegenheit kommt vielleicht noch ein Luftleit-Plastidingens drauf. (Haube ist auf dem Bild nicht richtig drauf)
Das MinimOSD habe ich direkt über dem Ardupilot mittels doppelseitigem Moosgummiband an die Rumpfwand geklebt. Es berührt das APM-Gehäuse nicht (sonst könnte es Vibrationen übertragen)
Den RC-Empfänger habe ich vor das APM in Richtung Cockpit gelegt. Er lehnt gegen einen CFK-Stab den ich noch eingelassen habe und den ich zur Führung des Lipokabels benutze
Die RC-RX-Antenne verlege ich bei Gelegenheit noch gescheit.
Damit war der Flieger dann einsatzbereit. Hier noch ein etwas früheres Fotos mit der alten Video-Antenne:
Inzwischen hat sich der Funjet auf einem Flug in den Alpen bewährt: Das APM funktioniert klasse mit dem Paramfile vom Hobbyking Funjet-Clone (Skyfun) - habe nichts groß geändert. RTH funktioniert zuverlässig, die Horyzon funktioniert ohne rolling shutter, allerdings ist nur der linke Teil des Bildes scharf -da muss ich noch einmal schauen ob die Linse richtig sitzt. Hier ein rohes Video das einen sehr wackeligen Alpen-Flug zeigt (allerdings bei schlechtem Wetter und auf dem Berg sehr viel Wind, Linse teilweise unscharf und nicht gerade schön geflogen)
http://www.youtube.com/watch?v=jPv20OxGZyU
Damit ist mein Funjet-Bericht abgeschlossen. Es verbleibt noch Feintuning wie Rc-Raten runter nehmen, RC-Antennen gescheit verlegen und Kabelwirrwarr etwas bündeln. Außerdem werde ich noch an meinen Flugkünsten arbeiten müssen um schöne Aufnahmen zu produzieren
Die erste Idee war als Basis einen Warm/Hotliner wie den Hawk oder den FVK Bandit zu nehmen. Diese Flieger können in der Luft echt viel ab und sind aerodynamisch total klasse. Allerdings kenne ich mich - ich brauche auch am Boden einen robusten Flieger der nicht gleich die Grätsche macht wenn ich ihn mal unsanft lande.
Nach einigen Überlegungen habe ich beschlossen das zu tun was viele hier gemacht haben einen Funjet als Basis zu nehmen. Da ich mit Männerantrieb fliege (5S oder 6S) wird es ein Funjet Ultra - da ist das EPO fester und er hält auch höhere Geschwindigkeiten ohne zusätzliche Verstärkungen aus.
Komponenten:
Motor: Hacker A30-10L 1185kv (hat bereits meinen Zephyr2 zum auseinanderbrechen gebracht und war beim Dogfighter-Einschlag mit 160km/h dabei. Trotzdem ist er nicht tot zu bekommen!)
Regler: Black Mantis 70A
Lipos: Zippy 2200mah 5S 40C , wenn mir der Kittel brennt ein 2200er 6S.
Luftschraube: APC 7x7 bis 7x10
BEC: Turnigy 3A
Servos: TGY-2216MG
Als Antrieb kommt meine im Dogfighter bewährte Kombo aus dem Hacker A30-10L an 5S mit 7x7-7x10er APC Schraube zum Einsatz: Das liegt zwar außerhalb der Spezifikation des Motors aber bisher hat er es ausgehalten. Mit 700W Eingang an 5S und gut 1.2kw an 6S ist der Funjet gut aber noch nicht total übermotorisiert.
Das Setup ist extra so gewählt, dass der Funjet nicht zum kleinen Schreihals mutiert: Die 7er Schraube dreht an 5S mit rund 17TSD rpm noch im akustisch akzeptablen Bereich. Weiterhin werde ich den Motor in Rückspantmontage anbringen und damit den Abstand vom Prop zur Endleiste vergrößern. Davon erhoffe ich mir einen relativ leisen Flieger bei dem es den Bergsteiger nicht gleich ins Seil haut wenn ich mal versehentlich über seine Kletterroute düse,
Geplante FPV-Komponenten:
Autopilot/OSD: FY31AP + Hornet OSD
FPV- und HD-Cam: Horyzon HD v3
Sender: 5.8Ghz, entweder Iftrontech oder ImmersionRC
Anntenne: CL von rabe2000
RC-Empfänger: FrSky D6FR
Als Gesamtgewicht denke ich so an 1.1-1.2kg.
Tag 17.01.13
Der Flieger ist noch nicht da, dafür konnte ich schon vorbereitende Arbeiten erledigen:
In letzter Zeit hatte ich viel mit Failsafes zu kämpfen. Das kommt beim Sturzflug durch Schluchten aber eher schlecht. Deshalb habe ich mir in meine Futaba FF10 ein FrSky-Hackmodul "DHT" sowie das FrSky-Telemetriedisplay eingebaut. Dazu kam ein Umschalter für 2 Kanäle von Pollin:
Mit dem Schalter kann ich VCC und PPM zwischen den beiden Modulen (FrSky und FASST) umschalten: Somit ist immer nur eines aktiv und sie können sich nicht gegenseitig stören. Das Umschalten geht sogar im laufenden Betrieb. Das FrSky-Modul hat eine separate Antennebuchse bekommen. Weiterhin habe ich das Telemetriedisplay nach Vorbild von heckmic auf dem Modulschacht verbaut.
Von FrSky erhoffe ich mir durch die RSSI-Anzeige und die Warnbeeps eine bessere Kontrolle und weniger Kontaktverluste zum Flieger. Mir ist klar dass FrSky - was die Reichweite angeht - FASST nicht groß überlegen sein wird. Allerdings möchte ich unbedingt ein System mit RSSI-Anzeige und den Preis für die Futaba Telemetrielösung möchte ich nicht zahlen.
Nachdem der Sender umgebaut ist warte ich jetzt auf den Funjet sowie die Hoyrzon HD3 - dann sind alle Teile da und es kann "richtig" losgehen.
18.01.13
Der Funjet ist da:
Alles drin:
Dann also frisch ans Werk. Nummer 1 auf der Tagesordnung: Motor anbringen. Er soll in Rückspantmontag montiert werden damit der Prop möglichst weit von der Endleiste entfernt und somit der Flieger möglichst leise ist.
Also erst einmal den Überstand für den Plastik-Motorhalter ab:
Möglichst senkrecht schneiden damit der Sturz nicht leidet ...
Da ist seit kurzem Besitzer einer Fräse bin wollte ich auf Ninjamic machen und mir den Motorspant selbst fräsen. Also in Alibre Design gezeichnet und dann ausgedruckt um es mal anzuhalten:
Nach ein paar Versionen ging es an die Fräse. Als Material habe ich 2mm GFK genommen:
Passt gut:
Die äußeren Löcher sind für CFK-Stäbe gedacht: Diese werden in den Rumpf gebohrt um den Spant gegen das Drehmoment abzustützen. (Diese Löcher habe ich später noch aufgebohrt um 3mm CFK-Stäbe einsetzen zu können)
Vor dem Ankleben des Motorhalters habe ich noch die hintere Abdeckplatte geteilt:
Und dann den Teil an den der Motor kommt mit Seku angeklebt:
Dann EPO und Motorspant noch angeschliffen um Kleber mehr Angriffsfläche zu bieten:
Und dann mit Uhu Por eingeschmiert, kurz zusammen gepresst, 10min lüften lassen und dann angeklebt:
Sitzt schon einmal - hält aber noch nicht so viel aus:
Also CFK-Stäbe in den Akkubohrer eingespannt und dann durch die vorgesehenen Löcher im Motorspant in den Rumpf getrieben (der Stab auf dem Bild ist zu kurz)
Stab wieder raus, in das Loch Seku laufen lassen (mann ist der HK-Seku flüssig - halben Tisch versaut!!), Aktivator drauf und Stab rein. Sah dann so aus:
Dann die Überstände abgeknipst (waren lang da ich mit dem Schrauber nicht richtig dran kam) und nochmals Seku auf die Verbundstelle zum Motorträger gegeben:
Tja und das ist auch schon mein Tageswerk. Ich hoffe der Motorsturz passt halbwegs - sonst kann ich das alles nochmal auseinander pfriemeln
19.01.13
Leider kann das FY31AP kein Summensignal. Deshalb habe ich mir auf die Schnelle noch einen 6-Kanal Empfänger besorgt. Von einer Giantshark-Bestellung hatte ich noch 40cm Dipol-Antennen über:
Also Empfänger ausgepackt und die Dipole dran:
Da ich kräftige Turnigy Digitalservos verwende musste ich die Servoschächte erweitern:
Die Anlenkung habe ich so gemacht wie in der Anleitung vorgesehen: Bis rund 200 km/h sollte sie so keine Probleme machen und viel schneller sollte die Kiste auch nicht werden:
Dann kam ich auf die Idee das FY31AP von Firmware 2.00 auf 2.01 zu aktualisieren. Leider unterstützt Windows 8 den mitgelieferten FTDI nicht. Also: Kabel ab und einen anderen FTDI nehmen:
Neue Kontakte dran crimpen:
Und dann geht es los mit dem Aktualisierungs-Gefummel. Bei mir hat das Update nur funktioniert wenn ich die Spannungsversorgung des FY extern (d.h. nicht über den FTDI) gemacht habe
Danach war dann das Hornet-OSD dran. Daran bin ich fast gescheitert: Laut Upgrade-Anleitung aktualisiert man das Hornet indirekt, indem man es an das FY hängt und auf das FY das Update spielt. Das ging bei mir so gar nicht. Irgendwann hatte ich die Schnauze voll und habe einfach meinen FTDI direkt an den Datenport des Hornets gesteckt - und siehe da, es ging. (VCC vom FTDI auf keinen Fall ans Hornet stecken!)
Beim Testen der Kombo FY/Hornet hatte ich dann ständig eine durchgehend leuchtende rote LED am FY. Laut Anleitung bedeutet das "Gyro defekt". Bei mir ging das weg als ich die Firmware nochmals auf das FY gespielt habe - jetzt funktioniert alles.
Leider hat mich das ganze rumgetue mit dem FY so viel Zeit gekostet dass ich keine Zeit mehr hatte es einzubauen: Am Sonntag sollte ja ein kurzer Non-FPV-Erstflug stattfinden bei dem ich den Schwerpunkt erfliege.
Also schnell die Servoabdeckungen drauf geklebt (es liegt ja schießlich Schnee )
Dann die Flügel angepappt und den Holm in Seku getränkt:
Da ich nicht sicher bin dass ich mit Handstart dauerhaft glücklich sein werde wollte ich einen Schlepphaken einbauen. Weil ich so etwas nicht zu Hause auf Lager habe wollte ich selbst etwas fräsen. Also ran ans CAD und dann aus 2mm GFK ausgefräst:
Die beiden Hakenteile mit Epoxy zusammen kleben:
Grundplatte einkleben:
Und dann die Haken da rein:
Das sollte halten - obwohl mir im Nachhinein aufgefallen ist dass ich die beiden Teile besser hätte miteinander verbinden können (Hakenstücke unterhalb der Deckplatte verkleben). Nun gut ich habe noch viel zu lernen und falls die erste Variante raus bricht probiere ich es mal so
Dann noch Ruderwege eingestellt, Empfänger irgendwie in den Rumpf geschmissen und ein wenig Tape drauf. Jetzt schaut er so aus:
Mit 926g Gewicht ohne FPV ist er noch ein richtiges Leichtgewicht:
Nachher werde ich die Kiste irgendwo um die Ecke mal werfen und verifizieren dass alles passt.
23.01.13
Der erste Flugversuch war (nach Anlaufschwierigkeiten und einmal Flieger kleben) erfolgreich: Die Kiste fliegt. Okay - das ist wenig überraschend Allerdings tue ich mir mit dem Starten noch sehr schwer und brauche da definitiv mehr Übung.
Allerdings hat sich ein gravierender Nachteil des FY31AP-Systems herausgestellt: Der Maximale Querneigungswinkel den das APM im Stabimodus zulässt liegt bei 30°. Mit diesem Neigungswinkel fliegt der Funjet aber Kurven mit mehreren hundert Metern Radius -> das ist so nicht akzeptabel. Leider konnte auch Feiyutech-Support nicht helfen, sinngemäße Aussage "Wir haben den Querneigungswinkel in der aktuellen Firmware stark beschränkt - das ändern wir für dich jetzt nicht ab".
Nun gut - auch andere Mütter haben schöne Töchter. Nach viel hin- und her habe ich einen APM2.5 heraus gekramt der eigentlich für ein anderes Projekt gedacht war. Dort ist der maximale Querneigungswinkel (und noch so manch anderes) einstellbar. Was mich am Ardupilot bisher gestört hat ist das Layout des zugehörigen Minim-OSDs. Allerdings wollte ich dafür noch einmal einen Versuch starten.
Also: Verkabelungsplan für das APM2.5 entworfen:
Dann diese Testverkabelung für das gesamte APM2.5-System mit Airspeed-Sensor zusammen gefrickelt:
Bevor ich das in Betrieb nehmen konnte musste ich allerdings das Minimosd noch auf "Spannungsversorgung ausschließlich über die 5V-Leitung" umlöten: Fix zwei Brücken gelötet:
Und dann den ganzen Schlamassel in Betrieb genommen. Zu meinem Erstauen funktionierte alles auf Anhieb
Dann noch am MinimOSD herum konfiguriert: MinimOSD Extra aufgespielt. Da mich die riesige Schrift genervt hat diese kleinere Schrift hier aufgespielt - jetzt sieht man wieder mehr vom Hintergrund und hat nicht nur OSD-Schrift
Dann noch ein mir genehmes Layout konfiguriert:
Und damit war die Entscheidung gefallen: Ich versuche mich am APM2.5 und lasse das FY links liegen. Mal schauen ob ich das später bereue - die Versuchung im Stabi-Modus mit gescheitem Kurvenradius fliegen zu können und die Verfügbarkeit eines Airspeed-Sensors haben mich einfach zu sehr gelockt
Also rein mit dem APM. Leider ist der Rumpf der Funjets nicht breit genug. Also Anzeichnen:
Und ordentlich raus schneiden:
Passt doch:
Also großen Nachteil des APMs empfinde ich dass der GPS- sowie der USB-Anschluss nicht nach oben sondern seitlich rausgeführt sind. Um meinen USB-Anschluss wieder zugänglich zu machen habe ich ein Loch in den Rumpf geschmolzen. Erst anpeilen:
Nach 3 Versuchen hatte ich die richtige Stelle:
Dann habe ich mit dem Lötkolben in ordentliches Loch geschmolzen, so dass der Stecker durch passt:
Damit kann ich das APM jetzt auch im Flieger aktualisieren. Da ich beim Rumpf verbreitern etwas über das Ziel hinausgeschossen bin passte sogar noch ein Gehäuse um den APM. Allerdings sind dort keine Aussparungen für die Pins zum Minimosd vorgesehen. Also anzeichnen:
Und dann rausdremeln:
Nicht schön aber es passt:
Das war dann mein Tageswerk: Das APM ist mittels Hobbyking Gyro-Pads in den Rumpf eingeklebt.
24.01.13
Heute stand der Einbau des Pitot-Rohrs auf dem Programm. Da ich die Nase für die Kamera frei halten möchte kommt es in den Flügel. Also anzeichnen:
Und dann den Kanal mit einem Lötkolben frei brennen:
Leider habe ich mich mal wieder in einen Schmelzwahn hineingesteigert:
Im Nachhinein würde ich das lieber mit dem Cutter schneiden. Probesitzen:
Da ich viel zu viel Material abgeschmolzen habe musste ein spaltfüllender Kleber her. Also die beiden Schläuche punktuell mit Seku anpinnen damit sie sich nicht heben können:
Und dann Wasser in rein spritzen und den guten PU-Kleber drauf:
Dann nochmals Wasser oben drauf schnippen zum aktivieren. Während der Kleber quoll habe ich schnell den Ausschnitt für das GPS-Modul gemacht:
Nach ca. 2 Stunden war der Kleber fertig gequollen:
Dann mit dem Cutter-Messer auf Profil geschnitten:
Und dann das ganze Gebazel mit Tape abdecken:
Soweit mein Tageswerk.
Ab dem 26.01.13
Jetzt ging es an den Großteil der FPV-Verkabelung. Zuerst habe ich den Attopilot 90A Spannungs- und Stromsensor eingebaut - ziemlich weit hinten im Flieger.
Hinter dem Stromsensor ist der Luftdruck-Sensor zu sehen, zu welchem die Pitotroher-Zuleitungen führen.
Dazu kam dann ein Turnigy 3A BEC ins Heck neben den Regler: Da mein Antrieb ja grenzwertig ist möchte ich es nicht riskieren das Regler-BEC zu benutzen.
Und dann habe ich den Videosender platzier. In einem Test mit 6S hat sich herausgestellt, dass er ziemlich warm wird. Also den Schrumpfschlauch wo möglich abschnitten:
Eine passende Aussparung gefräst (Dremel mit Oberfräsenaufsatz):
Und dann Sender und Antenne von rabe2000 eingebaut:
Allerdings wurde der Sender auch mit dem Schrumpfschlauch-Cutout noch recht warm. Da habe ich mich daran erinnert dass ich ja die Horyzon am 5V-Ausgang des Senders habe. Also umdisponiert und das Horyzon-BEC eingebaut und es an das Turnigy-BEC gehöngt. Der Verkabelungsplan sah dann so aus (Änderung oben: Versorgung der Horyzon)
Also das Horyzon-BEC noch ins Heck geworfen (auf der rechten Seite zu sehen):
Die Elektronik der Cam liegt vorne vor dem Lipo:
Das Gehäuse des Cam-Sensors habe ich entfernt (wer braucht das schon?)
Und dann klassisch in die Kabinenhaube eingelassen:
Dort habe ich das Modul mit Heißkleber befestigt um Rolling-Shutter vorzubeugen:
Der zusätzliche Lufwiederstand dürfte sich in Grenzen halten - bei Gelegenheit kommt vielleicht noch ein Luftleit-Plastidingens drauf. (Haube ist auf dem Bild nicht richtig drauf)
Das MinimOSD habe ich direkt über dem Ardupilot mittels doppelseitigem Moosgummiband an die Rumpfwand geklebt. Es berührt das APM-Gehäuse nicht (sonst könnte es Vibrationen übertragen)
Den RC-Empfänger habe ich vor das APM in Richtung Cockpit gelegt. Er lehnt gegen einen CFK-Stab den ich noch eingelassen habe und den ich zur Führung des Lipokabels benutze
Die RC-RX-Antenne verlege ich bei Gelegenheit noch gescheit.
Damit war der Flieger dann einsatzbereit. Hier noch ein etwas früheres Fotos mit der alten Video-Antenne:
Inzwischen hat sich der Funjet auf einem Flug in den Alpen bewährt: Das APM funktioniert klasse mit dem Paramfile vom Hobbyking Funjet-Clone (Skyfun) - habe nichts groß geändert. RTH funktioniert zuverlässig, die Horyzon funktioniert ohne rolling shutter, allerdings ist nur der linke Teil des Bildes scharf -da muss ich noch einmal schauen ob die Linse richtig sitzt. Hier ein rohes Video das einen sehr wackeligen Alpen-Flug zeigt (allerdings bei schlechtem Wetter und auf dem Berg sehr viel Wind, Linse teilweise unscharf und nicht gerade schön geflogen)
http://www.youtube.com/watch?v=jPv20OxGZyU
Damit ist mein Funjet-Bericht abgeschlossen. Es verbleibt noch Feintuning wie Rc-Raten runter nehmen, RC-Antennen gescheit verlegen und Kabelwirrwarr etwas bündeln. Außerdem werde ich noch an meinen Flugkünsten arbeiten müssen um schöne Aufnahmen zu produzieren
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