Ein weiterer Skywalker 1680

#1
Hallo liebe FPV - Gemeinde,

Ich habe mir in den letzten Wochen, gestützt (gestützt ist das falsche Wort, ich habe schamlos nach gebaut ;) ) durch den tollen Baubericht von nijamic und viel WhatsApp Hilfe von FelipeRc meinen ersten Flieger selbst gebaut. Euch beiden gebührt ein besonderes Dankeschön. Außerdem wurde ich durch den Marktplatz kräftig mit Teilen versorgt.

Ich poste diesen Baubericht in der Hoffnung, vom einen oder anderen weitere Impulse zu bekommen oder vielleicht auch den einen oder anderen auf neue Ideen zu bringen.

Daher, spart bitte nicht mit Fragen oder Kritik, ich bin im ModellBAU noch neu, alle bisherigen Modelle mussten nur gesteckt werden.

Die verbauten Komponenten in kurzer Übersicht:

- Skywaler 1680
- Scharniere für sämtliche Ruder
- GoPro2 + Sony TVL 600
- 25mw 5.8 Ghz Immersion RC Videosender
- 4 Savöx Servos
- Turningy 3536/8 1000KV Motor mit einer 9x6 Luftschraube
- 55 A Regler
- 4s 5000mAH Akku
- komplettes Eagle Tree System (Logger, OSD, GPS, Guardian)
- Antennenset von Rabe2000


Den Bausatz für den Skywalker lieferte die Bucht. Ich hatte keine Lust auf Ärger mit dem Zoll und langen Lieferfristen, daher bot sich die eine Auktion geradezu an.

3 - 2 - 1... meins

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Damit fing die Konstruktionsphase an.
Ich habe mich, wie eingangs erwähnt, sehr stark an ninjamic gehalten, ebenfalls Savöx Servos verbaut, ebenfalls eine Lufthutze für den Fahrtenregler gebastelt und bin nur in einigen Punkten abgewichen. Ich gehe in der nun folgenden Serie auf meine Änderungen und Ideen näher ein und würde mich über Feedback dazu freuen.

Los ging es mit einer Kamerahalterung, momentan noch starr, aber mit Option auf einen Pan / Tilt Nachrüstsatz.
Da mir für mein Vorhaben GFK zu unflexibel war, habe ich mich als Ausgangsmaterial für 0,8mm Aluminiumblech entschieden. So konnte ich die Halterung direkt an die Cockpitform anpassen.

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als Kamerhalterung dieses hier:

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Das ganze wird über diese Konstruktion kugelgelagert verbunden:

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und sieht fertig so aus:

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Die Rückseite ist mit grünem Filz beklebt, ich wollte mir das GoPro Gehäuse nicht so verkratzen. Gewicht der Halterung ohne Kamera sind 149 Gramm, das größte Gewicht fällt auf das Kugellager zurück, ich muss mir irgendwann mal eins aus Kunststoff besorgen, dann wären bestimmt noch 20 Gramm machbar.
Momentan ist die Mechanik festgesetzt, geplant ist aber der Einbau eines 360 Grad Servos für den vollen Rundum blick.

Kommen wir zum Innenleben:

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Oben rechts kann man eine gebogene Gewindestange erkennen. Davon gibt es 2 Stück, eins direkt in der Nase und dieses hier. An ihnen wird die Kamerahalterung befestigt. Im linken Teil sieht man ein gebogenes U und eine dünne, eingeklebte Aluminiumplatte. Dies ist die schraubbare Tragflächenhalterung.
In den Mittelteil kommt eine 2. Ebene um dem Kabelwirrwarr die Stirn zu bieten.

Erste Versuche:
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Eagle Tree und Empfänger:
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GPS, Eagle Tree und Motor:
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Mein Eagle Tree hat mir übrigens beim ersten Testlauf den Fahrtenregler gekillt. Und da hatte ich noch Glück, der war immerhin die günstigste Komponente im System. Eins der Kabel die vom Empfänger in das OSD gehen hatte einen Kabeldreher. Plus ging auf Masse, ein Kurzschluss wie im Lehrbuch.

Ein weiteres zu Lösendes Problem bestand in der Stromversorgung der Sony TVL. Die hätte gern 12 V, der Akku liefert aber 14.4 V. Hier hab ich mir eine kleine Platine zum Spannungsregeln gelötet und im oberen Bereich neben dem Fahrtenregler platziert.

Spannungsregler:
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im eingebauten Zustand:
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Die Sendeantenne für das Videosignal ist im Heck gelandet, Antenne nach unten raus. Geschützt wird das ganze durch die Plastikkugel die Rabe den Antennen beigelegt hat und einer separaten, selbst gebauten Kufe aus Kunststoff. Im 2. Bild sind sehr schön die Ruderscharniere, die Schutzkugel und die Kufe zu sehen.

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Die Tragflächen werden hiermit befestigt:

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und alles zusammen sieht aktuell so aus:

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auf der linken Seite ist die Lufthutze zu sehen, die ninjamic so schön entwickelt hat:
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Auf der to do Liste für die kommende Woche steht nun noch die Heckstabilisierung, da das Leitwerk noch ziemlich wackelig ist. Gern hätte ich etwas abschraubbares, damit man das Höhenleitwerk zum Transport abnehmen kann.
Bin gerade am Grübeln wie man das realisieren kann. Außerdem muss noch ein Streifen Klebeband über die Zwischenräume an den Rudern.

Was sagt Ihr? Lob? Kritik? Verbesserungen?
Der Jungfernflug ist fürs nächste Wochenende geplant, wer dazu kommen will, ist Herzlich eingeladen, bin um jeden fachlichen Rat dankbar. Immerhin schicke ich diesmal nicht "nur" 100€ Schaumwaffel in die Luft, sondern eben dieses Baby.

Gesamt Abfluggewicht: 2220 Gramm

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Letzten Sonntag fand, unter fachkundiger Anleitung von FelipeRC der erste Flugversuch statt.
Der Flug verlief recht mittelmäßig, wir hatten viel zu viel Wind und nach Kinderkrankheiten im Eagletree. Große Probleme hatte uns der Guardian Stabilizer bereitet, der wohl durch Motorvibrationen so gestört wurde, dass der künstliche Horizont nach unten links weg wanderte und der Walker die ganze Zeit versuchte dorthin zu kommen. Dank Felipe ist aber alles ganz geblieben, inzwischen liegt der Guardian auf einem 3 Wege Schalter und kann im Flug deaktiviert werden. Außerdem haben wir den Sensor vom Rumpf entkoppelt, hier brachte mich der Fachberater von Conrad auf eine tolle Idee, aber seht selbst:

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2 handelsübliche Ohropax und etwas Heißkleber ergeben eine wunderbare Schwingungsdämpfung für Sensoren. Die filtern zwar nicht alles raus, der Fingertest behauptet aber, dass der Sensor viel ruhiger liegt.

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Außerdem hat das Leitwerk inzwischen eine Versteifung durch einfach Ruderhörner und etwas gebogenem Draht erhalten. Die Hörner sind absichtlich nicht geschraubt, damit ich eine Sollbruchstelle an der Verstrebung habe. Der dünne Stabilisierungsdraht wird noch mit einem kleinen Stellring versehen und kann dann unten abgeschraubt und oben Ausgehakt werden. So bleibt das Leitwerk abnehmbar.

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So wie das Wetter besser wird, geht es wieder ans testen. Ich halte Euch auf dem laufenden.

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Es geht weiter. Nach den ersten Flügen kommen die ersten Änderungen, das ist nun mal, gerade als Anfänger, so.
Die Ruderhörner als Stabilisator zu nutzen hat sich als zu unpraktisch heraus gestellt. Die sind gleich wieder raus geflogen.
Habe das ganze nun mit 1mm Draht + kleiner Aufnahme gelöst. Die Variante gefällt mir super, da ich damit das komplette Höhenleitwerk nicht nur stabilisiere, sondern auch gleich ausrichten kann.

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Die Einzelteile mit einem Gewicht von 16 Gramm

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Eingebaut

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Ausgerichtet

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Transport

Außerdem habe ich ihm, wie schon am Anfang in diesem Artikel vermutet, ein neues Mount für die Kameras bauen dürfen. Das alte war wie eine Schrankwand und flog sich auch genau so. Jetzt ist alles möglichst klein und dicht beieinander.

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So wie mein neues Guardian Modul da ist, geht es weiter zum testen.
Ach ja, den Torso habe ich, wie im Baubericht von AndreasL90 vorgeschlagen, mit Strappingtape umwickelt. Sieht doof aus, hält aber Bombe und versteift richtig gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
#3
Hehe, ja, zu Anfang flieg ich erst einmal mit Gummibändern, da tut eine harte Landung nicht so weh.
Aber ich will fliegen, nicht abstürzen, daher wird es auf kurz oder lang die feste Version werden.
 

francop

Neuer Benutzer
#4
Moin Kenny,

sehr schön geschriebener Artikel und sehr professionelle Bearbeitung, bin gespannt wie der Erstflug wird und vor allem die ersten Aufnahmen.

Da hast du dir echt Mühe gegeben...sowohl mit dem Modell, als auch mit dem Baubericht. Sehr gut!

Grüße

Francop
 

sausarus

Unikatbastler
#5
sieht sehr gut aus, aber wie groß ist denn die schrankwand in der die gopro angebaut ist!? ;)
find ich persönlich viel zu groß für den kleinen flieger!
gerade wenn du eh das orginale gehäüse nutzen magst würde ich nur ine vernünftige bodenplatte machen!

grüße, jörg

(meckern auf hohem niveau)
 
#6
Danke für Lob und Kritik, gerade an der Kritik ist mir sehr gelegen, dies ist mein erstes Projekt, da macht man erfahrungsgemäß noch viel falsch.
Die Schrankwand hat die Ausmaße 155 x 75 mm, dazu kommen noch 2 leichte Streben nach hinten um dem ganzen Stabilität zu geben. Ich habe beim Bau sehr auf Vibrationsfreiheit geachtet und hoffe, dass das vernünftig hält. Viel kleiner ging es leider nicht, neben der GoPro sitzt ja noch noch die Sony Kamera. Eigentlich ist es auch nicht viel größer als die vergleichbare Halterung von ninjamic. Da hatte ich ja die Idee her.
Gern würde ich die GoPro im Schutzgehäuse lassen, die erste unsanfte Landung wird kommen, da möchte ich, dass so wenig wie möglich kaputt geht.

Jörg, wie würdest Du das denn lösen? GoPro + 600 TVL mit Option auf Pan / Tilt?
Bin für jeden Vorschlag offen, mir fehlt halt noch die Erfahrung.
 

sausarus

Unikatbastler
#7
also ich würde versuchen die gopro nur auf eine kleine halteplatte mittig über das servo zu setzen, und da du ja durch das orginalgehäuse so oder so die cam ein wenig hoch ist, die sony davor leicht nach unten versetzt, sodass du aus dem bild der gopro raus bist. müsste man einfach mal ausprobieren, aber ich denke, so kannst den luftwiderstand am geringsten halten!

so in die richtung gedacht:
 

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Zuletzt bearbeitet:
#8
Hm, interessante Idee, aber wie bekomme ich dann noch ein Pan / Tilt hin?

Du hast schon Recht, so ein Koffer auf der Flugzeugnase schluckt ganz schön Leistung, eine andere Lösung wäre mir auch lieber.
Ich pack es mal in die Ideenkiste, vielleicht fällt mir ja beim Bau der Kippvorrichtung was intelligentes ein.
 
#11
@ infi: Hehe, man muss auch mal Glück haben, bin mit der Wahl jedenfalls sehr zufrieden

@ sausarus: Momentan ist das Mount noch starr, mir fehlt noch ein ordentlicher Pan Servo. Das Gelenk für die Tilt Funktion konstruiere ich gerade, wird diese Woche vielleicht noch fertig. Das wird ein Gelenk zwischen Bodenplatte und Kamerahalter, gesteuert von einem 16g Servo.

Ich könnte natürlich die kleine Kamera über die GoPro setzen, dann habe ich aber immer noch den gleichen Luftwiederstand, nur dass er diesmal in der Höhe und nicht in der Breite sitzt.
Hmmm, so die recht zündende Idee hab ich noch nicht.
 

AndreasL90

Erfahrener Benutzer
#13
Ein wenig konstruktive Kritik: :)
Die Kameras übereinander zu bauen macht einen Unterschied, es entstehen ja ganz andere Momente, die auf das Flugzeug einwirken, sowohl flugmechanisch als auch strukturell. "In die Breite gehen" ist da (würde ich wetten) generell besser. Wobei der allerbeste Fall natürlich möglichst wenig Stirnfläche ist. ;)
So ein breiter Kameraträger produziert nämlich eine ganze Menge aerodynamischen Widerstand und sorgt ausserdem noch für Verwirbelungen, die den Wirkungsgrad von stromabwärts gelegenen Komponenten verringern.
Da lässt sich bei deinem Kameramount noch etwas optimieren.
Ansonsten für das erste Projekt garnicht schlecht!
Ich würde dir lediglich noch zu verdrillten Servoleitungen raten, ansonsten fällt mir jetzt kein gröberer "Fehler" auf. :)
 
#14
Naja sooo schlimm ist die schrankwand nicht, er wird halt immer eine kurve fliegen wenn du das Pan/Tilt schwenkst. War bei meinem auch so und habe dann einfach einen Mischer aufs Seitenruder gelegt. Der hat es dann ausgeglichen :D. Meins war aber nicht so breit. Hatte kein Schutzgehäuse dran. Nur den Linsenschutz (Ist eig auch ausreichend).


gruß
manu
 
#15
Konstruktive Kritik wird immer gern gesehen, nur so kann ich lernen. Ich gebe euch Recht, das Kameramount ist noch leicht suboptimal und vermindert wahrscheinlich die Flugleistung nicht unerheblich. Da werde ich mir wohl etwas anderes einfallen lassen, bzw. das Schutzgehäuse weglassen. Dadurch spar ich ja schon massig an breite. Dann vielleicht die Kamera nicht seitlich mit einem Klettstreifen versehen sondern vertikal, dadurch spart man nochmal breite ein. Werde das allerdings erst nach den ersten Flügen in Angriff nehmen, da mir möglichst viel Schutz am Anfang doch recht lieb ist. ;)
Die Idee mit dem eingemischten Seitenruder ist super, werde ich im Hinterkopf behalten.
Eine Noob - Frage zum Schluss: Was haben verdrillte Servokabel für einen Vorteil gegenüber den geraden?
 

AndreasL90

Erfahrener Benutzer
#16
Zitat ACT:
Verdrillte Leitungen
Elektro-magnetische Wellen, also jegliche Arten von Funk, besitzen ein wechselndes Magnetfeld und sie können einen Strom in einer Schleife verursachen. Eine nicht verdrillte Leitung bildet eine Leiterschleife. Wird die Schleife von einem Feld durchdrungen, wird ein umlaufender Strom induziert. Dieser sog. Maschenstrom fließt ebenfalls durch den Empfänger und das Servo und er kann dadurch das Nutzsignal für das Servo stören. Typisch für diese Art der Störung ist, dass die Flächenservos eher wie zufällig, von Zeit zu Zeit in irgendeine Endposition laufen. Da der Maschenstrom im Kreis fließt, können Ferritkerne hier auch keine Abhilfe schaffen (siehe letzter Abschnitt). Schon besser sieht es dagegen bei verdrillten Leitungen aus. Die Maschenströme heben sich gegenseitig auf, weil die entstehenden Leiterschleifen mit jedem Drill der Leitung entgegengesetzt wirken. Wir empfehlen daher bei längeren Servoleitungen ausschließlich verdrillte Leitungen.
Wann gibts den Erstflug? :)
 

AndreasL90

Erfahrener Benutzer
#18
Wer behauptet denn, dass da ein automatischer Zusammenhang zwischen längeren Servoleitungen und Störungen besteht? :)
Meiner Meinung nach ist es trotzdem ratsam diese präventiv einzusetzen.
Schneide mal den Rumpf nach dem Verkleben auf, wenn sich dann doch herrausstellt, dass es Störungen gibt. :p
 
#19
ich hab mir ehrlich gesagt mehr angst wegen störungen der direkt daneben laufenden motorkabel gemacht! aber komischerweise garnix, nicht ein zucken!?
 
#20
Gut, verdrillte Servoleitungen ist gespeichert, beim nächsten öffnen des Rumpfes werd ich das ändern.

Der Jungfernflug sollte eigentlich dieses Wochenende statt finden, allerdings bei dem Wetter.....
In der nächsten Woche habe ich Urlaub, entweder dann oder über Ostern. Bin zwar nervös und will endlich den Lohn meiner Mühe ernten, werde aber nicht überstürzt handeln. Das Wetter muss schon akzeptabel sein und ich hoffe, dass FelipeRC Zeit hat und mich unterstützt.
Der erste Flug dient dann der Austarierung des Fliegers und dem feststellen der Servowege für das Eagle Tree. Bis zum ersten "richtigen" FPV Flug mit Brille wird dann wohl noch etwas Zeit ins Land gehen, ich setz die Brille erst auf, wenn RTH vernünftig funktioniert.
An den Ergebnissen lasse ich euch teilhaben.
 
FPV1

Banggood

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