Mein großer Hexa - Baubericht

#1
Hallo miteinander,

in diesem Thread will ich mich mal mit einem Baubericht zu meinem großen Hexa ans Licht der Öffentlichleit wagen. :p Inspiriert durch andere große Copter mit langer Flugzeit (z.B. von Ferdl und Muvid) reifte in den letzten Monaten der Entschluss ebenfalls etwas zu bauen was länger als 10min in der Luft schweben kann. Ziel ist auch damit FPV zu fliegen, aber in erster Linie mal die Vorgehensweise beim Dimensionieren eines Copters auf ein bestimmtes Ziel hin zu lernen. Ziel hier also: >30min Flugzeit inklusive FPV-Equipment.
Angefangen also mich grundsätzlich mal in Flugzeitberechnungen einzulesen. Gefunden habe ich dann diese Webseite: http://www.flugst0ff.de/copterflugzeiten-berechnen/ und die dazugehörige rcflightcontrol 03/2012 die ich mir gekauft habe um die Formel auch zu verstehen und ggf. modifizieren zu können. Heraus kam erstmal ein Excel-Sheet mit dem man berechnen kann wieviel Flugzeit man in Abhängigkeit von Akkukapazität, Zellenzahl, Leergewicht, Anzahl Rotoren und Rotordurchmesser erwarten kann: Anhang anzeigen BerechnungFLugzeitGekürzt.zip
Zielkonfiguration wurde mit dieser Hilfe als ein Hexacopter mit >15-17 Zoll Rotoren erkannt. Ursprünglich wollte ich auch auf 6s gehen, habe diesen Gedanken aber wieder verworfen da über 4s eine Menge Bauteile schwieriger beschaffbar zu sein scheinen. 4s reicht auch.
Das Excelsheet liefert weiter den zum Schweben benötigten Strom (Akkukapazitätsabhängig). Mit diesem kann man sich dann die passende Motor-Propellerkombi aussuchen.
Ausgesucht und getestet habe ich ich die RC-Timer 5010-14 350kV Motoren mit RC-Timer 15 Zoll und 17 Zoll Propellern.

Propeller.jpg

Naja das hätte man evtl auch vorher schon einfach so bauen können, denn da gibt es ja genügend Beispiele. :p Ist aber einfach auch preislich ein gutes Setup. Hier mal meine eigenen Schubtests, evtl. helfen sie ja jemand der was ähnliches bauen will: Anhang anzeigen Propellertests.zip
Nachdem sich die Vorbereitung etwas gezogen hat, hab ich Dezember endlich etwas Urlaub gehabt und die Fräse konnte angeschmissen werden.
Hier liegen jetzt alle Teile fertig auf dem Tisch. Sämtliche Teil wurden selbst gebaut.
RahmenEinzelteile.jpg

Der Zusammenbau kann beginnen. Erst der Rahmen:
RahmenAufgebaut.jpg

RahmenMitte.jpg

Rahmengewicht ist 350g. Die Rohre sind 12mm Pullwinding Carbonrohre. Motorkreisdurchmesser 930mm.
Dann die Motoren und ESCs ran:

RahmenMitMotorenUndESC.jpg

Dann den Käse verdrahten. Vor verdrahten hatte ich 1300g, Das wahren schon 50g mehr als das ursprünglich geplante Leergewicht :(
Dann noch das APM drauf. Dies hatte ich vorher schon komplett montiert und mit einem FQuad ausgiebig eingeflogen:

CopterV1_vorJungfernflug.jpg
Motordetails.jpg
CopterV1_vorJungfernflugMittendetail.jpg

Und raus gings zum fliegen (gestern)! Saustark, flog vom ersten Moment an super. Sicher, etwas tunen kann man immer, aber ich war überrascht wie stabil er lag, mit den absoluten APM-Defaults. Selbt im Alt-Holt stand er bei Windstille auf der Stelle.
Leergwicht war am Ende 1650g. Das kann man bestimmt noch optimieren. Mal schauen was noch draus wird, ich halt euch auf dem laufenden. :)
Schwebestrom mit 5800mAh 4s Akku war 12A. Laut meiner Flugzeitberechnung sollten als >30min drin sein. Na das werd ich die Tage noch ausgiebig testen!
Bis dann!

Grüße
Andreas
 
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muvid

Erfahrener Benutzer
#2
Hallo Andreas,

Schön das wir dich inspirieren konnten:)
Freut mich das es geklappt hat ...immer wieder eine Freude so was zu sehen.
Flugzeit wird noch sinken falls du vor hast Landegestell und Gimbal zu verbauen.

Gruß Ertan
 
#3
Boah, grad 33 Minuten geflogen (naja mehr auf der Stelle geschwebt und ein APM Autotune durchlaufen lassen), und noch 3.8V auf den Zellen, genial, ich freu mich! Wär also noch wesentlich mehr gegangen, nur wurde meiner Frau kalt und zu sehen war das Gerät auch kaum noch. :D
Jup Ertan, ich hab aufmerksam deinen großen Baubericht gelesen und viel gelernt! Thx. dafür!
Als Landegestell dienen gerade 4 Gummifüße unter dem Akkuträger. Wenn ich noch ein Gimbal davorschrauben will, wird aber die aktuelle Aufbauhöhe nicht reichen, denk ich.

Grüße
Andreas
 

zerosight

Erfahrener Benutzer
#4
Der Stern in der Mitte für die Rohre und die schlanken Motorträger gefallen mir am Besten. Sehr durchdacht! Was mich allerdings wundert ist die sichtbare Struktur der Centerplate. Welchen Aufbau hat das Material oder hast Du auf die Gelegerichtungen gar keine Rücksicht genommen?
 
#5
Ehrlich gesagt so halb zwischen "kein Kopf gemacht" und "wird schon passen" :p Ich hab von Carbon eh keine Ahnung und hab mir gedacht, dass es ja auch rundum als entlang der radialen Stege auf Zug belastet ist, d.h. alle 30° und man kann es eh nicht in jede Richtung optimal machen. Außenlagen sind 90° zueinander und innen sind nochmal 2 Lagen unidirektionale Fasern, auch in 90° (glaub ich). Lt. Webseite wo ich es gekauft habe kann man die Platte als quasiisotrop betrachten, und darauf hab ich dann auch vertraut.
Die Zeit wird zeigen ob das richtig war oder ob man sich an dieser Stelle mehr Kopf machen muss.
Ich wollte anfangs auch die Motorträger aus Carbon machen, hab das dann aber eben aufgrund mangelnder Kenntnis in der Dimensionierung von so Carbonteilen lieber gelassen.
Lass mich an dieser Stelle gern belehren wie man es besser macht oder überhaupt machen sollte!

Grüße
Andreas
 

zerosight

Erfahrener Benutzer
#6
Bezüglich des Materials der Motorträger würde ich kein CFK nehmen, schließlich willst Du ja (oder?), dass es ein wenig nachgibt um sich überhaupt festklemmen zu lassen. Evtl. wäre es bei deutlich größeren Motoren ( Tiger U8 etc.) besser GFK anstelle von dem Material von Dir (das sieht eher nach einem durchgefärbtem Kunststoff aus) zu nehmen.

Ob die Lagen bei Dir richtig liegen, kannst Du relativ einfach feststellen: Einfach zwei gegenüberliegende Ecken anfassen und versuchen die CP zu biegen. Liegt das Gelege korrekt, biegt sich die Platte 1-3 % durch, liegt das Gelege komplett quer, sind es 10-30% die sich die CP durchbiegt. Ist das Gelege irgendwo dazwischen, variiert die Durchbiegung irgendwo dazwischen.

Ich bin auch nicht der CFK-Guru, ich hatte bloß Gestern mein erstes Vorgespräch mit meinem Fräser bezüglich meiner CPs und musste mir da einiges anhören (und anschließend alles neu zeichnen :/..) Meine Hexa-CPS bekommen jetzt 1,8 mm CFK in den notwendigen 6 Richtungen und beim Fräsen wir alles genau ausgerichtet.
 
#7
Hallo Ich wollte mal fragen ob schon jemand den Blade QX 350 auf einen 450 Rahmen gebaut hat?
gibt es hierzu Erfahrungen , ich habe es nähmlich vor, mein Blade ist vor einiger Zeit mal abgestürzt , Propellerbroblem.

Jetzt möchte ich das ganze auf einen Rahmen bauen, müsste eigendlich gehen?

Gruß Michadl
 

VikiN

Flying Wing Freak
#8
Hallo Ich wollte mal fragen ob schon jemand den Blade QX 350 auf einen 450 Rahmen gebaut hat?
gibt es hierzu Erfahrungen , ich habe es nähmlich vor, mein Blade ist vor einiger Zeit mal abgestürzt , Propellerbroblem.

Jetzt möchte ich das ganze auf einen Rahmen bauen, müsste eigendlich gehen?

Gruß Michadl
ähhhm...da bist wohl im falschen thread gelandet
hier gehts um nen hexa

hab mir den blade 350 mal im Laden angeschaut...bau mir jetzt lieber selber nen copter
was soll das bringen, die Blademotoren mit der - komischen - Luftschraubenaufnahme auf nen anderen rahmen zu bauen ?
was erwartest Du da für verbesserungen ?
da kannst Dir ja gleich was komplett neues bauen
 
#9
War nur eine Frage ob es schon jemand gemacht hat , Verbesserung wird es nicht geben, doch der Blade fliegt auf der Verpackung raus eigentlich ganz gut.

Gruß Michael
 

zerosight

Erfahrener Benutzer
#10
Nachtrag bezüglich CFK:

Ich habe hier zwei Warthox-Quadro-CPs aus CFK. Die scheinen aus zweilagigen Prepregs mit identischer 0/90 Grad Ausrichtung gefertigt worden zu ein, die zu allem Unglück genau übereinandergelegt wurden. Wenn ich die CPs an zwei gegenüberliegenden Ecken in die Hände nehme, kann ich sie so durchbiegen, dass sie sich ca. um 1 cm verbiegen lassen. Fasse ich die CPs an den Stegen bzw. der Seite an, kann ich sie mit gefühlt gleichem Kraftaufwand nur ca. 2 mm durchbiegen. Hätte man eine der beiden Prepregs bei der Fertigung um 45 Grad gedreht, wäre die Steiffigkeit auf allen Achsen gegeben gewesen. Das ist etwas schade.
 
#11
Bezüglich des Materials der Motorträger würde ich kein CFK nehmen, schließlich willst Du ja (oder?), dass es ein wenig nachgibt um sich überhaupt festklemmen zu lassen. Evtl. wäre es bei deutlich größeren Motoren ( Tiger U8 etc.) besser GFK anstelle von dem Material von Dir (das sieht eher nach einem durchgefärbtem Kunststoff aus) zu nehmen.
Die Motorträger würden ganz anders aussehen, wenn sie aus CFK gemacht wären, eher so die "klassische Variante" mit zwei Schellen+CFK-Platte oben drauf. Meine aktuellen sind aus POM und einer Aluplatte unter dem POM Teil. Das ist sehr einfach aus Rundmaterial zu fertigen und das POM hat nur die Aufgabe einen Formschluss mit dem Rohr herzustellen. Der Motor oben drauf ist mit zwei längeren Schrauben unten an der Aluplatte befestigt und mit diesen Schrauben wird gleichzeitig die Klemmkraft gegen verdrehen auf die Passung zwischen Rohr und POM aufgebracht. So braucht man nur 2 Schrauben pro Motor.

Das mit dem Testen der Carbonteile ist interessant, werd ich mal machen, wenn ich ihn zerlegen muss. Ich werd demnächst auch noch ein vorher gebautes kleinen Quadro zerlegen, der aus einer einzelnen 2.5mm Carbonplatte gefräst wurde. Da kann ich das auch mal testen. Der war aber unkaputtbar, selbt als ich ihn mal mit Full speed in einen Betonweg gerammt habe, hat die Platte nur n Kratzer abbekommen.

Grüße
Andreas
 
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Fortis

Neuer Benutzer
#12
Ein wirklich sehr schöner Copter, der auch die 30 Mintenmarke knackt. Hast du bereits die Zeit mit etwas Payload gestoppt, ...würde mich sehr interessieren

Gruß Damian
 
#14
Die 12mm Rohre sind schon deutlich weniger steif als die üblichen 16mm. Es ist aber für die angepeilten Belastungen völlig ausreichend, d.h. die Durchbiegung bei den zu erwartenden maximal 1.2kg Schub pro Arm ist ca. 4mm (gestestet mit Küchenwaage und gleichzeitiger Belastung von zwei gegenüberliegenden Armen).
Teilweise ist die geringere Steifigkeit sogar ein Vorteil, denn die Arme dämpfen dadurch die Schwingungen des Antriebs in Verbingung mit dem steifen, schweren Mittelteil sehr gut.
 
#15
Hab noch keine Versuche mit Payload gemacht, aber mittlerweile meine Flugzeitentabelle ganz gut kalibriert. Für die 33min Flugzeit ohne Payload hab ich 9500mAh gebraucht, was einer Leerflugzeit von 42min bei 12000mAh entspricht. Wenn ich die Akkus leer mache sollten dann mit 300g Payload noch knapp über 35min drin sein.
Hab grad das Problem, das ich nur ein APM habe was ich ständig umbaue, jetzt ist es grad wieder auf dem FQuad, weil ich mit dem gestern unterwegs war. Jetzt muss ich wieder umbauen für die nächsten Tests, das nervt. Muss wohl noch eins kaufen.
 
#17
Kann ich, weil für die 33min der 12000er Akku auf dem Copter bereits drauf war. Ich hab ihn nur nicht bis zum Ende geflogen. ;)
Da aber somit das Abluggewicht und damit der Schwebstrom bleibt wie er ist kann ich die 33min gerade mit den 12000/9500 multiplizieren.

Grüße
Andreas
 
FPV1

Banggood

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