neuer lichthärtender Werkstoff

#1
Im Bauhaus wird ein neuer UV-lichthärtender Werkstoff auf Acrylatbasis verkauft und beworben. DasZeug heißt BONDIC und hat schon einige erstaunliche Eigenschaften. Guckst Du hier:

http://www.bondic.com/

Nun sind lichthärtende Kunststoffe auf Acrylatbasis nichts Neues und finden z.B. in der Zahnheilkunde breite Anwendung. Aber von dort ist auch bekannt, dass das Material selbst nicht klebt, sondern nur durch vorherige aufwendige Vorbereitung der Zahnoberfläche eine feste Verbindung erreicht werden kann. Dabei handelt es sich auch nicht um eine echte Verklebung, sondern um eine Art mikromechanische Verankerung. Der Kunststoff fließt vor dem Aushärten in mikroskopisch kleine Porostäten bzw. Unterschnitten der Zahnoberfläche ein und krallt sich nach dem Aushärten dort quasi fest.

Klebstoffe im Modellbau funktionieren ganz anders. Hier kommt es zu einer echten Adäsion des KLebers auf den Oberflächen auf molekularer Ebene. Geeigneten Kleber auf geeigneten Oberflächen vorausgesetzt bedarf es nicht zwingend einer Aufrauhung der Oberfläche, um hochbelastbare Verbindungen zu erreichen (obwohl das zusätzlich helfen kann). Spezielle Kunststoffkleber funktionieren auch dadurch, dass sie die Oberfläche anlösen.

Da ich dem neuen Wunderwerkstoff nicht so recht über den Weg traue, frage ich hier mal, ob jemand Erfahrung damit hat. Hat man dem Zeug inzwischen wirklich echte Klebe-Eigenschaften angezüchtet? Wäre ja toll. In der Werbung wird der Begriff Klebstoff allerdings sorgfältig vermieden. Wird sicher seinen Grund haben. Es werden zwar Anwendungen präsentiert, für die man normalerweise einen Kleber verwenden würde. Aber dass das Zeug selbst ein echter Kleber sei wird nicht gesagt. Wenn es tatsächlich selbst nicht kleben sollte und nur infolge mechanischer Verankerung in Unterschnitten funktionieren würde, wäre es für die meisten Anwendungen im Modellbau nicht zu gebrauchen.

Viele Grüße
Georg
 
#2
HI
gut erklärt, und wirklich gibt schon sehr lange lichthärtendes Material in versch Bereichen der Zahnheilkunde.
Die meisten dienen aber nur der Zahnnachbildung. Es gibt auch ein paar lichthärtende Einsetzzemente(Kleber) die funktionieren aber nicht nach dem Klebeprinzip sondern eher der veriegelung.

Witzig ist das Bondic schon, mich würde mal interessieren ob da die gehärtete Oberfläche auch eine leichte schmierschicht bildet.( Bei den Zahnis ist das so)
 

ApoC

Moderator
#3
Also wir setzen bei der Kanalsanierung auch Harze ein, die UV aktiv sind. Mit denen kann man wunderbar im Zusammenhang mit den Fasermatten eigene Träume erfüllen. Formen, in die Sonne stellen (normal mit 9kW UV) - Temperatur geht auf 120°C rauf. 2h warten (wegen abkühlen) - FEST.

Auch Klebungen kann man damit realisieren. Jeh nach Mischung von Harz und Härter bleibts elastisch oder wird hart und spröde.
Da wir anrauen vorher, gehe ich von einer ähnlichen "Verankerung" aus, wie du sie beschrieben hast.

Wollte damit mal n Copterrahmen bauen, aber das war mir bisher zu "dreckig". ;)
 
#6
Es gibt nen Starterset für ca. 22 EUR. Da ist aber einiges Überflüssiges drin, was man nicht braucht. Nach Infos aus dem Netz braucht man nur die schwarze Patrone mit dem Werkstoff (hätte beinahe Kleber geschrieben ;-)) und den kleinen UV-Strahler. Macht zusammen ca. 10 EUR.

Eine Sauerstoffinhibitionsschicht (oberflächliche, nicht aushärtende Schmierschicht) scheint es nach allem, was ich ergooglen konnte, wohl nicht zu geben. (@El-dentiste: Wenn's die wirklich nicht gibt, frag ich mich allerdings, wie das Schichten funktionieren soll, was ja bei den Zähnen sozusagen "nass in nass" erfolgt.)

Was mich wirklich sehr interessiert ist, ob's denn nun wirklich klebt oder nicht. Dieses Zitat aus der Firmenwerbung "rückstandsloses Entfernen von nahezu allen Oberflächen" läßt mich zweifeln.

Wenn's bisher keiner probiert hat muss ich's wohl kaufen und ein paar Versuche machen.

Viele Grüße
Georg
 
FPV1

Banggood

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