Lipo Zellendrift - Zelle defekt?

slaven1337

Erfahrener Benutzer
#1
Hallo,

mit etwas sorge schaue ich auf einen meiner Dymond ZP 3S 2200 mAh Akkus. Heute ist mir aufgefallen, dass eine Zelle deutlich abfällt. Nach zwei Stunden balancen mit 0,5 C war die Spannung wieder angeglichen. Danach habe ich mit 1C entladen. Der Drift ist erneut deutlich aufgetreten. Kann ich davon ausgehen, dass dieser Akku hinüber ist? Optisch ist der Akku okay. Auch die Abmessungen stimmen soweit (also nicht gebläht).

Angehängt habe ich zwei Plots des Balancingvorgangs sowie des anschließenden Entladevorgangs. Könnte es etwas bringen, alle Zellen einzeln zu laden? Rot, Grün und Blau sind die drei Zellenspannungen. Orange ist der allgemeine Lade/Entladestrom.

Beste Grüße und danke!
 

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RCCopter

Coptertestingenieur
#2
Das sieht für die Zelle nicht gut aus.

Kannst du den Innenwiderstand mit deinem Ladegerät messen?
 

slaven1337

Erfahrener Benutzer
#3
Hallo RCCopter,

danke für deine Antwort. Bin eben gerade endlich dazu gekommen, den Zellenwiderstand zu messen.

Z1: 28 mOhm
Z2: 54 mOhm
Z3: 32 mOhm
Gesamt: 114 mOh

Gemessen bei Nennspannung, also circa 3,75 Volt pro Zelle.
 

RCCopter

Coptertestingenieur
#4
Z2 dürfte somit wohl die blaue Linie sein.
 

RCCopter

Coptertestingenieur
#7
So ist es! Also ab auf den Müll? :/
Das Problem ist halt, dass beim Entladen und Laden die Zelle immer abdriftet. Beim Entladen erreicht diese Zelle also als Erstes die Grenze, beim Laden wiederum muss das Ladegerät wie wild balancieren. Du musst schauen, ob das für deine Anwendung noch akzeptabel ist. Eventuell gibt es ja ein zweites Leben als Versorgung für den Moni.

Es ist ja ein Dymond ZP 45C wie ich gerade sehe. Was hast du mit ihm gemacht, dass er dir das so dankt?
Wie viel Ladungen circa?
Voll oder leer gelagert?
Welche Warnschwelle hast du beim Lipowarner eingestellt?
 

slaven1337

Erfahrener Benutzer
#8
Eigentlich wurde der wie alle andere behandelt. Ist schon circa 2 Jahre alt. Hat circa 30 Ladungen hinter sich. Gelagert bei 3,8 V. Entladeschlussspannung war bei 3,55 Volt unter Last. Lastspitze wird bei circa 70 A gelegen haben (kurzfristig). Ich denke ich werde ihn aus Sicherheitsgründen aussortieren. Schade drum. Aber Schwund ist überall. :(

Danke euch!
 

slaven1337

Erfahrener Benutzer
#9
Okay, da die ganze Akku-Thematik ja auch immer spannend ist und man etwas draus lernen will, habe ich noch mal einen letzten Check gemacht.

Zu erst den Akku voll geladen. Dabei den Balancer nicht nur in der CV sonder schon in der CC-Phase mitlaufen lassen und darüberhinaus nach Ladeschluss (alle Zellen 4,2 Volt) den Balancer noch mal weiterarbeiten lassen. Irgendwann hatten auch alle Zellen die gewünschten 4,2 Volt, sogar sehr genau. (Ersten beiden Charts).

Widerstand der Zellen im vollen Zustand:
Z1: 21 mOhm
Z2: 40 mOhm
Z3: 24 mOhm
Insgesamt: 85 mOhm

Danach habe ich in zwei Zyklen meine externe Last bei knapp 12 A entladen lassen. Die zweite Zelle ist sofort weggebrochen. Den zweiten Zyklus habe ich abgebrochen, da 3,3 Volt unterschritten worden wären. Das gute Ding ist also platt!
 

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RCCopter

Coptertestingenieur
#10
Eigentlich wurde der wie alle andere behandelt. Ist schon circa 2 Jahre alt. Hat circa 30 Ladungen hinter sich. Gelagert bei 3,8 V. Entladeschlussspannung war bei 3,55 Volt unter Last. Lastspitze wird bei circa 70 A gelegen haben (kurzfristig).
Dann hast du im Grunde alles richtig gemacht.
Von einem Dymond ZP 45C würde ich aber eigentlich erwarten, dass er mehr als 30 Ladungen aushält.

Da es Zelle 2 ist, nehme ich an, dass es im Pack die mittlere Zelle ist, sprich eine Beschädigung ist auch unwahrscheinlich.

Hast du mal alle anderen Akkus auf den Innenwiderstand gecheckt?
 

slaven1337

Erfahrener Benutzer
#11
Ja genau, es handelt sich um die mittleren. Alle anderen Akkus der selben Marke und ich würde behaupten Charge (da zusammen gekauft) sind okay! Wie gehe ich nun am besten vor? Reicht auf 3 V / Zelle entladen, Kabel kürzen und isolieren und ab damit in die Sammelbox beim Lebensmitteldiscounter neben der Kasse? Oder muss die zum Wertstoffhof?

Ich habe auch von einer 0 Volt Entladung gelesen. Hardware wäre prinzipiell vorhanden, ich kann das ganze aber nur drinnen ausführen und habe keine Lust, dass die Lipos ausgasen...

Edit: Im Endeffkt habe ich die Zellen einzeln über den Balancerstecker mit einem Computerlüfter (brauchte ein wenig Schwung zum Starte, lief dann aber bei knapp 3V) und Überwachung mit meinem Multimeter auf circa 2,98 - 3 V entladen.

Entsorgt habe ich den Akku dann beim Modellbauhändler. Ich habe nämlich in der Gegend keine Sammelstelle für "Hochenergienbatterien" finden können (http://www.heise.de/newsticker/meld...en-Akkus-soll-Braende-verhindern-2066590.html) und einfach beim' ALDI reinwerfen, will man den Kram ja auch nicht.

Danke auf jeden Fall für euren Input!
 
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