ESC löten für Stümper - oder warum schmiltz mein Chinalot nicht!

lechuck71

Erfahrener Benutzer
#1
Hallo zusammen,

ich habe gerade ein kleines Lötproblem. Eigentlich bin ich dem ganzen schon gewachsen und habe auch vor "kleineren" Lötarbeiten keinen Bammel - aber die Motorkabel meines HK ESC bereiten mir gerade ein wenig Kopfzerbrechen.

Ich möchte die Motorkabel direkt an das ESC löten. Vorher müssen natürlich die alten Kabel runter. Lötstation steht auf 350°C und die Dinger werden auch leicht "weich", sind aber wie festgenagelt. Da ist kein abziehen möglich.

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Schlucken die wirklich soviel Wärme, das ich noch mehr Schub geben muss, oder was soll ich probieren. BIn ein wenig zurückhaltend mit den Temperaturen, da mit 350° ich die Lotpads auf der Stromplatine nur angucken muss um die Kabel zu befestigen.

Mir ist auch aufgefallen, das sich die Chinakabel schwer "verlöten" lassen. Nehmen eigentlich überhaupt kein Lot an.

Bin für jeden Tip dankbar

Cheers
Axel
 
Zuletzt bearbeitet:

Upgrade 08/15

Erfahrener Benutzer
#2
Hallo,
Das Problem dürfte sein, dass die Wärme des Lötkolbens zu schnell abgeführt wird.
Ich mache das immer so: Bereits eine realtive grosse Menge an Lötzinn auf die Spitze des Kolbens geben, dann kurz drauf und nach 1-2s sollte sich das Kabel problemlos abnehmen lassen.

Zu den Temperaturen oder der "Professinoalität" dieses Vorgehens kann ich nichts sagen; denn ich benutze einen 60w-Standart-Lötkolben. Aber es funktionierte bei mir bisher immer :)

Grüsse
 
Zuletzt bearbeitet:

olex

Der Testpilot
#4
Stand heute vor einem ähnlichen Problem, mit Lötkolben auf 350° haben die sich geweigert. Bei 420° hat's dann aber hingehauen :) Den Ansatz mit viel Lötzinn aufm Kolben habe ich auch verfolgt, und hat viel geholfen - die wesentlich größere Kontaktfläche überträgt die Wärme schneller.
 

taler

Erfahrener Benutzer
#5
Wie die Vorredner schon sagten.
Auch beim Ablöten von Kabeln Lot auf die Spitzt tun, damit der "Knoten" schnell flüssig wird.
Ich vermute, dass die industriell gebauten Teile alle bleifreies Lot verwenden und das muss heißer sein.
Auch werden diese Lötstellen beim Abkühlen teilweise schlagartig matt, sieht dann irgendwie bröselig aus, ist es aber nicht.
Ich saug bei Lötarbeiten das ursprüngliche Zinn ab und löte mit meinem (bleihaltigen) neu.
Dann hält es wieder gut und glänzt wie neu :)

Gruß taler
 
#6
Die Tempratur ist nicht immer entscheident.
Manchmal reicht auch die Wattstärke nicht.Mein Weller hat zwar nur 50 Watt aber die reichen für solche Sachen locker.
Kann allerdings von Lötkolben zu Lötkolben unterschiedlich sein.Ein bisschen Lot auf der Spitze wirkt sich immer gut aus.
Ich nehm da immer was ordentlich bleihaltiges.Da kann normal keine Lötstelle wiederstehen.
Bloß bei den dicken Lipo-Hochstromkabeln haperts hin und wieder.Die Chinesen nehmen oft sehr billige Materialien die einfach keine Hitze aufnehmen wollen.
Ich würd an den Lötstellen mal eventuelle Trennmittel mit Schleifpapier entfernen.Vielleicht hilft das ja.






Grüße Chris
 

DerCamperHB

Erfahrener Benutzer
#7
Das Bleifreie muss ja inzwischen im Industriebereich eingesetzt werden, wenn ich das Richtig verstanden habe

Das Wichtigste ist wirklich die Masse der Lötspitze ohne Heizelement an, je mehr Metall da vorhanden ist, um so besser wird die Temp gehalten
Und bei solchen Lötungen ist es auch besser etwas mehr Temperatur zu nutzen, das das Lot schnell schmilzt, und die umgebende Platine wenig Temperatur dabei ab bekommt
 
#8
Wurde schon viel richtiges gesagt. Hier nochmal die wichtigsten Dinge bei dicken Lötstellen.

- nur bleihaltiges Lot mit Flussmittelseele verwenden
- höhere Temperatur wählen (350-400 Grad)
- genügend hohe Heizleistung der Lötstation, 50W ist nicht viel, besser 80W
- dicke Lötspitze verwenden (z.B. 3mm, abgeschrägt), damit die Wärme genügend schnell nachgeschoben wird
- Lötspitze direkt vor dem Löten/Ablöten frisch verzinnen
- beim Löten/Verzinnen von dicken Litzen zusätzliches Flussmittel verwenden, z.B. Löthonig
- kein Lötfett/Lötwasser verwenden (aggressive Rückstände)
 
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