Baubericht „Tuppercopter“ mit KK2.1 Board

[marloo]

Seit ca. 1 Jahr befasse ich mich nun schon mehr oder weniger intensiv mit dem Thema „Quadrocopter/FPV“ und habe schon viele nützliche Informationen aus dem Forum erhalten. Daher möchte ich meinen bereits dritten fertigen Quadrocopter hier auch kurz vorstellen. Er ist aus Resten aufgebaut, die sich nach und nach bei mir angesammelt haben und wurde mit dem neuen KK2.1-Board von HobbyKing ausgerüstet, das mich nach dem APM 2.5 (das ich sonst verwende) einfach mal interessiert hat.

Hier die Komponenten im Einzelnen:

- Rahmen: R450 V2 von RCTimer (mit integriertem Stromverteiler)
- Motoren: 2830/14 750 kV von RCTimer, umgebaut auf kurze Rotorwellen und Propellermitnehmer (ähnlich den TBS Motoren)
- Regler: HobbyKing F-30A, geflasht mit aktueller SimonK Firmware und mit fest verlöteten 3 mm Goldkontakten (würde ich heute so nicht mehr machen, waren aber jetzt halt so umgebaut)
- Propeller: 10 x 4,5 Gemfan-Clone direkt in China gekauft
- Akku: Selbst gelöteter 3S-LiPo mit 4,0 Ah Kokam-Zellen (wird evtl. noch geändert auf 3S-LiIon mit 5,0 Ah, da das Gewichts/Kapazitätsverhältnis so nicht optimal ist)
- Steuerung: KK2.1-Board mit LCD und Piezo-Summer von HobbyKing
- Rote und weiße 12 V LEDs ebenfalls direkt in China besorgt
- LiPo-Warner von RCTimer
- Plastikschüssel von Curver
- diverse Kabelbinder ;-)
- Fernsteuerung: Turnigy 9X mit openTX-Firmware

Der Copter sollte v.a. einfach aufgebaut und einigermaßen robust sein, da er als Trainingscopter für mich und meine Kinder verwendet werden soll.

Die bis jetzt erfolgten Testflüge waren einigermaßen erfolgreich. Mit dem Steuerverhalten bin ich allerdings noch nicht ganz zufrieden, da der Copter manchmal nach vorne wegkippt, was dann durch entsprechendes Gegensteuern ausgeglichen werden muß. Ich bin mir noch nicht sicher, ob das eine Einstellungssache ist, oder ob meine APM hier einfach überlegen ist.

Die Flugzeit mit dem obigen Setup beträgt (mit Beleuchtung) ca. 10 bis 11 min. Hier werde ich noch mit 11 x 4,5 Propellern experimentieren und einen anderen Akku einsetzen (entweder den selbstgebauten 5,0 Ah LiIon oder einen 3,3 Ah Turnigy nanotech von HobbyKing.

Ein Baubericht von meinem FPV-Copter (mit APM und kompletter FPV-Ausrüstung inkl. selbstgebauter Videobrille) kommt bei Gelegenheit auch noch.

Viele Grüße

Markus

 

[brandtaucher]

Das Kippen des Copters kann m.E. schwerlich von der KK2.1 kommen, insbesondere wenn es nicht reproduzierbar ist, d.h. immer bei bestimmter Flugweise auftritt.

Übrigens lernt man das Fliegen viel schneller in der + Konfiguration (kenne zumindest einige, denen das so erging) Deine X-Konfiguration ist schlechter zu erkennen. Bei + ist eine Zuordnung von hinten/vorne/links/rechts viel einfacher umzusetzen. Ich habe lange Zeit damit verschwendet und nach dem Umbau auf + konnte ich nach kurzer Zeit Achten fliegen.

 

[marloo]

Danke für den Tip mit der + Konfig. Falls mal wieder ein Umbau (oder Reparatur ;-)) ansteht werde ich das mal Testen. Bisher hatte ich alle Copter in x Bauweise ausgeführt. Das mit dem Kippen ist jetzt nicht so dramatisch wie es sich vielleicht anhört. Es tritt allerdings ziemlich regelmäßig nach ca. 30 bis 60 s Flugzeit auf. Der Copter ist dann immer noch beherrschbar, sofern man entsprechend gegensteuert. Nach einer Landung ist es dann erstmal wieder weg. Ich muß noch mehr fliegen, um dem weiter auf den Grund zu gehen ...

 

[uija]

Witzig! ich hab mit + angefangen, weil ich es für einfacher hielt, und hab mit dem Umbau auf X wie einen Befreiungsschlag gehabt!
Zu sehen sind Copter alle irgendwie scheisse. Ich hab selten das Problem, dass ich nicht weiss, wo vorne ist, sondern eher, dass ich nicht weiss, ob die zu mir zeigende oder die von mit weg gewante Seite weiter oben ist
Ansonsten: wie bist du mit der Stabilität des Frames zufrieden?

 

[marloo]

Mit der Stabilität bin ich sehr zufrieden. Ich habe den Rahmen ja schon länger (es war mein erster) und habe ihn schon mit verschiedenen Konfigurationen geflogen. Er ist ausreichend steif und bricht auch bei kleineren Abstürzen nicht sofort. Falls doch mal ein Arm bricht, ist das ja schnell und günstig zu beheben. Ein Schwachpunkt sind allerdings die "Landefüße" der RCTimer-Arme, deren Querschnitt recht klein ist. Bei meinem letzten Großeinkauf in China habe ich verschiedene Clone Arme bekommen, u. a. auch welche mit etwas kräftigeren Füßen. Ich denke, diese sind nochmal etwas besser (habe ich allerdings noch nicht getestet).

 

[brandtaucher]

Witzig! ich hab mit + angefangen, weil ich es für einfacher hielt, und hab mit dem Umbau auf X wie einen Befreiungsschlag gehabt!
Zu sehen sind Copter alle irgendwie scheisse. Ich hab selten das Problem, dass ich nicht weiss, wo vorne ist, sondern eher, dass ich nicht weiss, ob die zu mir zeigende oder die von mit weg gewante Seite weiter oben ist

Ich würde mal sagen, das ist eher ungewöhnlich. In der +Konfiguration kann man sich den Copter als Flugzeug mit Tragflächen vorstellen und ihn dann ähnlich fliegen. Wenn man dann den vorderen oder hinteren Ausleger eindeutig beleuchtet, z.B. hinten rote LEDs, ist man ganz gut dabei.

Noch mal zur KK: Das Wegkippen ist nicht normal. Dass es sich zeitlich wiederholt, ist ebenfalls merkwürdig. Was dann meistens Ursache Nr 1 ist: Goldkontaktstecker! Die Steckkontakte sind einfach anfällig und Kontaktproblem Nr. 1. Das erstaunliche daran ist, dass sie grundsätzlich Kontakt haben und erst mal funktionieren. Ggf. ist aber im Stecker die Kontaktfläche so klein und ggf. noch durch Schmutz etc. verringert, dass sobald die Ströme höher werden, der Kontakt plötzlich abreisst. Nimmt man das Gas zurück, ist plötzlich wieder Kontakt da.

Man kann es nicht oft genug sagen: An einen sicheren Copter gehören keine Goldis. Weder am Akku noch an den Motoren. Alles andere ist Frickelei!

 

[marloo]

Heute konnte ich in einer Regenpause noch einmal kurz fliegen und habe etwas an den Einstellungen des KK2.1-Boards "herumgespielt" um die verschiedenen Parameter etwas besser zu verstehen. Dabei bin ich jetzt bei einer Einstellung gelandet, bei der das Abkippen fast völlig weg ist. Der Copter fliegt zwar jetzt etwas träge aber sehr gut beherrschbar (sogar bei leichten Böen, die es heute hatte).

Dabei habe ich schon den Vorteil des KK2.1-Boards im Gegensatz zum APM schätzen gelernt: Tupperdose auf, ein paar Tasten gedrückt, und schon gehts mit neuen Einstellungen weiter.